EU - Wiesbaden:Landesregierung: Hessen ist gut auf Brexit vorbereitet

Deutschland
Die Europäische Zentralbank (r) und andere Banktürme in Frankfurt. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Mehr als hundert Banken, Finanzdienstleister und Betriebe aus anderen Wirtschaftszweigen zieht es wegen des Brexits nach Hessen. Bei der Finanzaufsicht Bafin gebe es 31 Lizenzanfragen von Banken, sich am Finanzplatz Frankfurt anzusiedeln oder die Kapazitäten zu erweitern, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Donnerstag in Wiesbaden. Bei den Firmen handele es um Betriebe aus der Transport-, Chemie- und Pharmabranche. Bei einem weiteren Drittel der Neuansiedlungen gehe es um Dienstleister.

Trotz der zu erwarteten Zuzüge wäre es gut, wenn die Zahl der Arbeitsplätze am Finanzplatzes Frankfurt auch in den nächsten Jahren konstant bleibt, betonte der Minister und verwies auf den Jobabbau bei der Deutschen Bank und bei der Commerzbank. Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) betonte dennoch: "Ich möchte, dass Frankfurt auch weiterhin zu den führenden globalen Finanzplätzen gehört."

Schäfer, Al-Wazir und Europaministerin Lucia Puttrich (CDU) versicherten, dass Hessen gut auf den Brexit vorbereitet sei. Puttrich mahnte jedoch, dass es nur wenige Monate Zeit für die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über die künftigen Beziehungen gebe. Auch nach der bis Ende des Jahres geltenden Übergangsphase sei noch ein harter Brexit möglich.

Wirtschaftsminister Al-Wazir kündigte eine Online-Befragung unter den hessischen Unternehmen an, um sie nach dem Brexit noch gezielter unterstützen und beraten zu können. Nach seinen Angaben nahmen die Exporte nach Großbritannien von 2018 bis 2019 von 4,3 Milliarden auf 3,9 Milliarden Euro ab. Die Importe seien 4,9 Milliarden auf 5,2 Milliarden Euro gestiegen.

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