Ukraine-Hilfe der EU:Bis ans Ende der Straße

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Mini-Gipfel vor dem eigentlichen Gipfel: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Premierministerin Giorgia Meloni (von links) und Bundeskanzler Olaf Scholz (ganz rechts) an einem Tisch mit Ungarns Premier Viktor Orbán. (Foto: Ludovic Marin/AFP)

Viktor Orbán hat in der EU schon oft blockiert, doch so isoliert war er noch nie. In der Ukraine-Frage hat er sich schlicht verzockt. Warum er wohl dennoch hofft, auf lange Sicht gewonnen zu haben.

Von Jan Diesteldorf und Hubert Wetzel, Brüssel

Der Mann, auf den an diesem Tag alle schauen, kommt als einer der Ersten. Acht Uhr achtundvierzig, Viktor Orbán steigt aus einer schwarzen Limousine, umgeben von Diplomaten und Beamten und Sicherheitsleuten, Rücken gerade, die Brust geschwellt, ein Anflug von Lächeln im Gesicht. Den Gang über den roten Teppich schenkt er sich, kein Auftritt vor den Kameras, vorerst keine Orbán-Show wie im Dezember. Ab in den Aufzug, hinauf in den Konferenzraum, ein Gipfel vor dem Gipfel, im kleinen Kreis. Orbán weiß in diesem Moment, dass er nichts mehr zu gewinnen hat. Das haben ihm am Vorabend und in der Nacht mehrere der Anwesenden in Zwiegesprächen klargemacht, wie später zu hören sein wird.

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