Ursula von der Leyen schwebt dermaßen weit über den Dingen, da sind Parteipolitik und die Feinheiten der EU-Gesetzgebung für sie ein paar Nummern zu klein. Die Präsidentin der Europäischen Kommission beschäftigt sich gern mit den großen Fragen: mit der Haltung der EU zu China, mit Sanktionen gegen Russland, mit Finanzhilfen für die Ukraine oder mit der KI-Revolution. Vom Streit im Europäischen Parlament über das EU-Naturschutzgesetz, eines der wichtigeren Gesetze ihres grünen Deals, hält sie sich fern. Das überlässt sie ihrem geschäftsführenden Vizepräsidenten Frans Timmermans, Sozialdemokrat aus den Niederlanden, Verfechter des Gesetzes - und inzwischen Feindbild der christdemokratischen EVP-Fraktion. Dass zuvorderst Abgeordnete ihrer eigenen Partei die neuen Naturschutz-Regeln bekämpfen, scheint von der Leyen nicht anzurühren, bislang verlangt es ihr kein Wort ab.
EU-Umweltpolitik:Die EVP untergräbt ihre Kommissionspräsidentin
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Für die Landwirte und gegen das Naturschutz-Gesetz Ursula von der Leyens: Die Christdemokraten im EU-Parlament wären gerne Bauernlobby und grün zugleich. Von der Leyen schweigt dazu bislang.
Von Jan Diesteldorf, Brüssel
Meinung Europäische Union:Die EVP verkommt zur Blockade-Fraktion
Die Christdemokraten im Europaparlament geben sich als Bauernversteher aus und verweigern die Zustimmung zu den geplanten Naturschutzgesetzen. Das ist ein Fehler in jeder Hinsicht.
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