Spionage-Flüge:Drohgebärden und echte Abschüsse

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Symbol des Kalten Krieges: Das erstmals 1956 in Dienst gestellte "U-2"-Spionage-Flugzeug der US-Luftwaffe. (Foto: piemags/IMAGO)

Im Kalten Krieg kam es immer wieder zu gefährlichen Zwischenfällen. Dazu zählt eine Katastrophe, die 269 Menschen das Leben kostete. Eine Eskalation haben Russen und Amerikaner aber stets vermieden.

Von Joachim Käppner

Das US-Militär hielt den Spionage-Jet für unverwundbar: Die U-2 flog in Höhen von über 20 000 Metern, in die ihm kein Jagdflugzeug und angeblich auch keine Abwehrrakete folgen konnte. Mehrfach unternahmen U-2 in den 1950er-Jahren Aufklärungsflüge über Atombasen der Sowjetunion. Doch es rächt sich, den Gegner zu unterschätzen: Am 1. Mai 1960 holte eine neue S-75-Rakete eine solche US-Maschine vom Himmel über Swerdlowsk, der Pilot, Francis Gary Powers, rettete sich mit dem Fallschirm. Er wurde in einem spektakulären Prozess zu vielen Jahren Haft verurteilt. Zwar kam er schon Anfang 1962 bei einem Austausch frei, aber die Episode wurde geradezu zum Symbol des Kalten Krieges und war zudem eine öffentliche Demütigung der Amerikaner.

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