Konflikte:Tausende bei Pro-Palästina-Demos und Gegennkundgebungen

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Teilnehmer einer Kundgebung nehmen an einer Demonstration teil. (Foto: Sascha Thelen/dpa)

Der blutige Nahost-Konflikt treibt auch in NRW viele Menschen auf die Straße: Tausende haben am Wochenende landesweit für Palästina demonstriert. In mehreren Städten gab es zugleich Gegenkundgebungen pro Israel. Bis zum Sonntagmittag blieb alles weitgehend friedlich.

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Düsseldorf/Köln/Münster (dpa/lnw) - Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Düsseldorf weitgehend friedlich an einer Pro-Palästina-Demonstration teilgenommen. Der Zug führte durch die Innenstadt bis zur Landtagswiese. Im Abschlussbericht sprach die Polizei von „in der Spitze“ 6900 Teilnehmern. Gleichzeitig habe es in Düsseldorf eine Gegendemonstration mit rund 400 Teilnehmern gegeben.

„Für Frieden, Gerechtigkeit, Menschenwürde in Palästina“ stand auf einem Transparent, bei der Pro-Palästina-Demonstration. „Gegen Krieg, Gewalt und Aggression in Gaza“, hieß es auf einem anderen Transparent. Viele Teilnehmer schwenkten Palästina-Fahnen.

Die Polizei begleitete den Zug mit starken Kräften. Es seien mehrere Strafanzeigen unter anderem wegen Volksverhetzung, dem Aufruf zu Straftaten sowie des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Beleidigung von Polizeibeamten geschrieben worden, teilte die Polizei mit. Dies seien aber im Verhältnis zu den Teilnehmerzahlen Einzelfälle gewesen, sagte ein Sprecher am Sonntag.

Demonstrationen waren außer in Düsseldorf etwa in Köln, Münster, Bielefeld und anderen Städten angemeldet worden. Bei den Kundgebungen war es untersagt, mit Transparenten oder Sprechchören das Existenzrecht Israels zu leugnen oder zu Gewalt oder Hass gegen jüdische Menschen aufzustacheln, wie die Polizei in Köln vor einigen Tagen für ihren Bereich klargestellt hat.

In Münster nahmen laut Polizei rund 1000 Menschen an einem Pro-Palästina-Umzug teil. Ursprünglich angemeldet waren nur 50. Gleichzeitig gab es eine pro-israelische Standkundgebung unter dem Motto „Aktionsbündnis gegen jeden Antisemitismus“ mit etwa 700 Teilnehmern.

Zusammenstöße seien auch hier ausgeblieben. Allerdings hätten der Versammlungsleiter der Pro-Palästina-Demonstration und sein Stellvertreter rechtswidrige Parolen gerufen. Da die beiden sich uneinsichtig gezeigt hätten, seien sie zur Verhinderung weiterer Straftaten vorübergehend in Gewahrsam genommen und nach dem Ende der Demonstration wieder entlassen worden, sagte ein Sprecher. Der Zug in Münster sei dennoch weitergegangen.

Für den Sonntag waren in Köln noch zwei Demonstrationen geplant: eine kleinere Friedensdemonstrationen für alle vom Krieg Betroffenen mit etwa 150 angemeldeten Teilnehmern und eine größere Kundgebung unter dem Motto „Solidarität für Palästina“ mit 500 Angemeldeten - beide in der Innenstadt.

© dpa-infocom, dpa:231021-99-648815/6

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