Das Feuer in Urumqi am vergangenen Donnerstag war kaum gelöscht, die Toten waren kaum geborgen, da begannen das Gedenken und der Zorn der einfachen Bürger, sich einen Weg zu bahnen. Online zuerst. Und weil die Zensoren und die von ihnen programmierten Algorithmen in China wachsam sind und einen Protest auf den Social-Media-Diensten Weibo und Wechat meist schon schlucken, bevor auch nur ein fremdes Auge ihn erblickt, begann wie so oft ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Zensoren und den meist jungen Nutzern. Und diesmal flüchteten sich die, denen man den Mund verbat und ihre Trauer und Empörung dazu, bald in dadaistischen Sarkasmus.
China:Der stumme Schrei
Lesezeit: 10 min
Am Samstag trat der Protest heraus aus dem Cyberspace, hinein ins Leben. Überall in China, in Nanjing, in Xi'an, in Wuhan, in Guangzhou, in Peking und auch hier in Shanghai.
(Foto: Hector Retamal/AFP)Überall in China geschah am Wochenende das Undenkbare, vor allem junge Menschen sammelten sich auf Straßen, Plätzen, in Universitäten - und sahen, dass sie nicht allein waren. Szenen aus einer Gesellschaft, in der es brodelt.
Von Lea Sahay und Kai Strittmatter
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer«
Kindermedizin
Warum mehr Kinderärzte noch nicht genug sind
Effizienter Abnehmen
Die beste Uhrzeit für Sport
"Tár"-Schauspielerin Cate Blanchett
"Es ist einsam an der Spitze"
Tourismus
"Die verkommenste Bude kann vier Sterne haben"