Chinas Null-Covid-Politik:"Wir wollen Nahrung, keine PCR-Tests"

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18 Infektionen in Peking, 47 in Shanghai - Zahlen, die in Deutschland ein müdes Lächeln hervorrufen würden, versetzen die chinesische Bevölkerung in Angst und Schrecken. Viele sehnen sich nach einem Ende der drakonischen Corona-Zwangsmaßnahmen - doch das ist nicht in Sicht.

Von Florian Müller

Ganze 18 Infektionen wurden für Mittwoch aus Peking gemeldet. Dennoch ist die Schlange an der Corona-Teststation im Pekinger Stadtteil Chaoyang mehr als hundert Meter lang. Alle Menschen hier folgen dem Befehl ihrer Corona-App. Dort steht, sie seien in einem "Risikogebiet" gewesen, nun müssen sie sich zweimal binnen drei Tagen testen. Manche dürfen das Haus gar nicht mehr verlassen, außer zum Testen. Die Stadtverwaltung hat Sensoren an ihrer Tür angebracht, die sie alarmieren, wenn diese geöffnet wird. Selbst den Müll rauszubringen ist dann nur noch mit vorheriger Anmeldung möglich. Und das, obwohl die Menschen gar nicht sicher infiziert sind, sondern irgendwann in den vergangenen paar Tagen nur in der gleichen Gegend waren wie ein Corona-Fall. Doch für wen wann welche Regeln gelten, darüber haben die Menschen sowieso längst den Überblick verloren.

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