CDU:Eine Parteichefin, sieben Generalsekretäre

Kramp-Karrenbauer ist die erste Frau, die Merkel in die Position beruft. Die CDU-Chefin stützte sich zuvor auf eine ganze Reihe von Männern. Ein Überblick.

Annegret Kramp-Karrenbauer

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(Foto: dpa)

Nach sechs männlichen Generalsekretären will Angela Merkel erstmals eine Frau auf den Posten berufen: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll Annegret Kramp-Karrenbauer neue Generalsekretärin der CDU werden. Nach sieben Jahren als saarländische Ministerpräsidentin wechselt die 55-Jährige damit von der Landes- in die Bundespolitik. AKK, wie sie auch genannt wird, gilt als enge Vertraute der Kanzlerin. Mit ihrem klaren Sieg bei den Landtagswahlen im März 2017 versetzte Kramp-Karrenbauer - links im Bild zu sehen mit Merkel am Tag nach der Wahl - der damals herrschenden Euphorie um SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz einen ersten Dämpfer.

Peter Tauber

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(Foto: dpa)

Sein Rückzug machte den Weg frei für Kramp-Karrenbauer: Peter Tauber (hier während der Jamaika-Sondierungen im Oktober) hatte am Sonntag mitgeteilt, dass er sein Amt als CDU-Generalsekretär vorzeitig niederlegen werde. Wegen einer schweren Darmerkrankung ist Tauber bereits seit November nicht mehr im Dienst. Merkel machte ihn Ende 2013 überraschend zum Generalsekretär - die Ernennung des damals 39-Jährigen sollte ein Signal der Verjüngung setzen. Tauber setzte sich für eine Modernisierung der Partei ein, dafür, dass sie "jünger, weiblicher und bunter" werden solle - und kam damit nicht bei allen in der CDU gut an. Er war der sechste Generalsekretär, seit Angela Merkel im Jahr 2000 den Parteivorsitz übernommen hatte. Auf seinem Blog schreibt Tauber: "Mir geht das Lied 'Geile Zeit' von der Band Juli durch den Kopf, wenn ich an die letzten vier Jahre denke."

Ruprecht Polenz

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(Foto: REUTERS)

Er war der erste in der langen Reihe: Als Angela Merkel vor knapp 18 Jahren selbst vom Posten der CDU-Generalsekretärin auf den der Parteichefin wechselte, übernahm zunächst der Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz das Amt. Allerdings nur kurzzeitig, von April bis Dezember 2000, dann trat er überraschend zurück. Nach Meinung mancher Beobachter ließ Polenz im Amt das missen, was einen Generalsekretär auszeichnen sollte: Angriffslust und Souveränität in politischen Debatten. Polenz selbst begründete seinen Abschied damit, dass er eher jemand sei, der Brücken baue, als sich als "Speerspitze zu profilieren".

Laurenz Meyer

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(Foto: dpa/dpaweb)

Mit Laurenz Meyer, bis dahin stellvertretender Landtagspräsident in Nordrhein-Westfalen, folgte im November 2000 ein Generalsekretär ganz anderer Art. Meyer (hier mit Angela Merkel im Jahr 2002) galt als durchsetzungsstark und selbstbewusst, mitunter auch großspurig. Er stand jedoch loyal zur CDU-Chefin und organisierte unter anderem die CDU-Zentrale wie auch verschiedene Wahlkämpfe erfolgreich. Am Ende stolperte er jedoch darüber, ein "Generalsekretär mit Nehmerqualitäten" zu sein, wie es damals in der SZ hieß: Meyer hatte von seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem RWE-Konzern, umstrittene Abfindungs- und Gehaltszahlungen sowie verbilligten Strom und Gas erhalten. Der innerparteiliche Druck auf Meyer wurde immer stärker. Im Dezember 2004 trat er als Generalsekretär zurück. Seinem Nachfolger wünschte er "alles Gute".

Volker Kauder

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(Foto: AFP)

Es folgte der damalige parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Volker Kauder. Dieser entwickelte sich mit den Jahren zu einem der engsten politischen Vertrauten Merkels. Er organisierte während seiner kurzen Amtszeit als Generalsekretär, die nur knapp ein Jahr dauerte, die vorgezogenen Bundestagswahlen für die CDU, die der damalige Kanzler Gerhard Schröder (SPD) 2005 nach den von seiner Partei verlorenen Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen ausgerufen hatte. Es folgte der Machtwechsel: Angela Merkel wurde Kanzlerin - Kauder übernahm von ihr den Posten des Chefs der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Ronald Pofalla

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(Foto: dpa)

Neuer Generalsekretär wurde ein Mann, der als Teil von "Merkels Talentschuppen" (so die FAZ) gehandelt wurde: der damalige Mittvierziger Ronald Pofalla. Merkel kannte ihn seit ihren Anfängen in der Politik. Dem gewieften Taktierer oblag es, seine Partei einerseits in der gemeinsamen Regierung mit dem Juniorpartner SPD auf Kurs zu halten und die CDU andererseits neu zu profilieren - womit er in seiner Partei nicht alle überzeugte. Nach der Bundestagswahl 2009 wurde er von Merkel zum Chef des Bundeskanzleramts und Minister für besondere Aufgaben befördert. In dieser Position ist er einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch ausfallende Äußerungen gegenüber Parteifreund Wolfgang Bosbach in Erinnerung geblieben.

Hermann Gröhe

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(Foto: dpa)

In der zweiten von Merkel angeführten Legislaturperiode, in der die Union gemeinsam mit der FDP regierte, stand Hermann Gröhe als CDU-Generalsekretär fest an der Seite seiner Parteichefin (im Bild im Jahr 2011). Der einstige Chef der Jungen Union beschrieb sich selbst in der SZ einmal als "Wertkonservativen mit liberalem Menschenbild". Er war Mitbegründer der sogenannten Pizza-Connection, einem Gesprächskreis zwischen CDU- und Grünen-Abgeordneten. Als Generalsekretär sollte er unter anderem die Öffnung der Partei für neue Wählerschichten gestalten. Nach der Bundestagswahl 2013 wechselte Gröhe als Gesundheitsminister in Merkels Kabinett. Generalsekretär wurde Peter Tauber.

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