Digitale Gewalt:Buschmann will Opfer von Hass im Internet besser schützen

Digitale Gewalt: Justizminister Marco Buschmann (FDP) will stärker gegen digitale Gewalt vorgehen.

Justizminister Marco Buschmann (FDP) will stärker gegen digitale Gewalt vorgehen.

(Foto: Britta Pedersen/dpa)

Der Justizminister plant ein Gesetz gegen digitale Gewalt. Betroffene sollen mehr Rechte bekommen. Auch Accountsperren sollen möglich sein.

Wiederholter Hass und Angriffe im Internet sollen nach dem Willen von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) härter bestraft werden. Buschmann stellte jetzt ein entsprechendes Eckpunktepapier für ein geplantes Gesetz gegen digitale Gewalt vor. Danach sollen Social-Media-Konten in solchen Fällen gesperrt werden können. Betroffene von "schwerwiegenden Persönlichkeitsverletzungen" sollen "unter gewissen Voraussetzungen" per Gericht eine Accountsperre verlangen können.

Das Vorhaben richtet sich demnach gegen "notorische Rechtsverletzter im digitalen Raum". Es soll besonders in solchen Fällen helfen, in denen nicht klar ist, wer hinter einem bestimmten Social-Media-Profil steckt.

Die Eckpunkte sehen demnach auch vor, dass rechtliche Hürden für Betroffene abgebaut werden sollen, wenn sie die Identität desjenigen erfahren wollen, der ein Hassposting verfasst hat. So sollen künftig auf Anordnung eines Gerichts Nutzungsdaten wie die IP-Adresse herausgegeben werden müssen. Nicht nur die Netzkonzerne, sondern auch Messenger-Dienste und Telekommunikationsunternehmen sollen in die Pflicht genommen werden, um nachzuvollziehen, wem eine IP-Adresse zugeordnet werden kann.

Buschmann erklärte dazu, wer in seinen Rechten verletzt werde, müsse sich vor Gericht effektiv dagegen wehren können. Das gelte auch für Rechtsverletzungen im digitalen Raum. Derzeit hätten es Betroffene oft unnötig schwer, ihre Rechte selbst durchzusetzen. Oft scheitere schon eine Identifizierung der handelnden Person an fehlenden Informationen oder am Faktor Zeit. Das solle mit dem geplanten Gesetz geändert werden. SPD, Grüne und FDP hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag auf ein solches Gesetz verständigt.

Zur SZ-Startseite
Rainer Winkler/ Drachenlord

SZ PlusDer Fall des Drachenlords
:Wie kann man einen Menschen so sehr hassen?

Ein Mob verfolgt Rainer Winkler aus Franken, bekannt im Internet als Drachenlord. Sein Leben ist ruiniert, doch Hilfe kann er nicht erwarten.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: