Bundestagswahl:Schreckgespenst Rot-Grün-Rot?

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Soziale Themen verbinden SPD und Linke, aber da gibt es noch andere Forderungen, etwa zur Abschaffung des Verfassungsschutzes: Wahlplakate in Offenbach am Main. (Foto: Norbert Neetz/imago images/Norbert Neetz)

Lange Zeit schien ein solches Bündnis weit weg zu sein. Mit den jüngsten Umfragen ist es allerdings plötzlich rechnerisch wieder möglich. Warum es dennoch ganz schön kompliziert werden könnte.

Von Sara Maria Behbehani, Stefan Braun, Claudia Henzler und Christian Wernicke

Am Dienstag scheint auf dem Bremer Marktplatz, eingerahmt von hohen historischen Gebäuden, die Sonne. Ein Klimacamp hat zwischen Dom und Rathaus seine Zelte aufgeschlagen - und an diesem Tag viele Besucher, weil mit Robert Habeck ein prominenter Grüner in der Hansestadt auftritt. Jung sind die meisten Klimaaktivisten - und links. Einer von ihnen ist Simon Mönnich, 37. Er ist fest davon überzeugt, dass sich die Gesellschaft ändern muss. "Ich kann nicht verstehen, wie manche denken können, es könnte weitergehen wie bisher", sagt er. "Der Wandel muss in Deutschland Einzug halten." Für ihn ist klar: Ein Bündnis aus Rot-Grün-Rot könnte nach der Bundestagswahl am ehesten etwas verändern. So weit würde ein anderer Mann, der Mönnichs Vater sein könnte, nicht gehen. Aber ein Schreckgespenst kann auch er in einem Linksbündnis nicht erkennen. Im Gegenteil könne man jedenfalls aus Bremen viel Positives vermelden, sagt Uwe Ihssen, 69. Hier regiert ein solches Bündnis seit 2019 recht pragmatisch. "Insofern wirkt dieses Schreckensszenario von Rot-Grün-Rot etwas luftleer." Ja, im Bund müsse sich die Linke schon noch "von ihren Altlasten befreien". Dann aber könne er einem solchen Bündnis "Sympathisches" abgewinnen.

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