Bundesregierung - Erfurt:Linke-Chefin in Thüringen hält Hirtes Rücktritt für richtig

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Susanne Hennig-Wellsow, Fraktionsvorsitzende Die Linke im Landtag von Thüringen. Foto: Michael Reichel/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Die Fraktionschefin und Vorsitzende der Thüringer Linken Susanne Hennig-Wellsow hält den Rücktritt des Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), für sinnvoll. "Ich finde, dass der Rücktritt die einzig richtige Reaktion auf seine freudige Einschätzung der Wahl Kemmerichs mit AfD-Stimmen ist", sagte die Linken-Politikerin am Samstag in Erfurt. Zu beurteilen, ob die Christdemokraten noch weitere personelle Konsequenzen aus der Wahl ziehen müssen, sei nicht ihre Aufgabe. "Die CDU muss selbst entscheiden, wie sie eigene politische Hygiene schafft", so Hennig-Wellsow.

Hirte, der aus Thüringen stammt und dort stellvertretender CDU-Chef ist, erklärte am Samstag, auf Betreiben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zurückzutreten. Auslöser ist eine Nachricht des 43-Jährigen auf Twitter: Hirte hatte ausdrücklich zur Wahl des Thüringer FDP-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich gratuliert, der mit AfD-Stimmen gewählt worden war. Er schrieb an Kemmerich: "Deine Wahl als Kandidat der Mitte zeigt noch einmal, dass die Thüringer Rot-Rot-Grün abgewählt haben. Viel Erfolg für diese schwierige Aufgabe zum Wohle des Freistaats."

Die SPD und die Opposition hatten nach dem Tweet sofort auf Hirtes Rücktritt gedrängt. Jemand, der die Wahlgemeinschaft aus CDU, FDP und AfD als "Mitte" bezeichne, könne nicht im Auftrag der SPD und damit der Bundesregierung sprechen, erklärte SPD-Chefin Saskia Esken.

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