Ex-Präsident:Bolsonaro kündigt Rückkehr nach Brasilien an

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Bolsonaro Anfang des Monats bei einer Veranstaltung in Doral im US-Bundesstaat Florida. (Foto: MARCO BELLO/REUTERS)

Der ehemalige brasilianische Präsident will nach eigenen Angaben die Opposition in seiner Heimat anführen, wo seit Neujahr der linke Politiker Luiz Inácio Lula da Silva regiert.

Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro kündigt eine Rückkehr in seine Heimat für März an. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte er, dass er die politische Opposition in Brasilien anführen wolle. Zudem wolle er sich gegen Vorwürfe verteidigen, wonach er demokratiefeindliche Proteste angestachelt haben soll.

Bolsonaro war zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit am 1. Januar nach Florida geflogen. Der rechte Politiker verlor die Präsidentenwahl gegen den Linken Luiz Inácio Lula da Silva. Bolsonaros Anhänger stürmten später den Kongress, das Oberste Gericht sowie den Präsidentenpalast und forderten einen Militärputsch. Das Oberste Gericht stimmte Ermittlungen zu der Frage zu, ob Bolsonaro die demokratiefeindlichen Proteste angezettelt hat.

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Bei einem Treffen von Bolsonaros Nachfolger Lula mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Hause vergangene Woche sagte Biden, dass die Demokratie sowohl in den USA als auch in Brasilien nach schweren Angriffen auf ihre Institutionen "gesiegt" habe. "Die starken Demokratien unserer beiden Länder wurden in letzter Zeit auf eine harte Probe gestellt, und unsere Institutionen waren in Gefahr", sagte Biden, als er Lula weniger als sechs Wochen nach dessen Amtseinführung empfing. "Wir müssen weiterhin für die Demokratie und die demokratischen Werte eintreten, die den Kern unserer Stärke ausmachen."

Das Treffen im Oval Office war als Zeichen der Unterstützung für die neu gewählte brasilianische Regierung gedacht und sollte zeigen, dass die Beziehungen zwischen den beiden größten Demokratien des amerikanischen Kontinents wieder auf Kurs sind. Biden, 80, und Lula, 77, sind erfahrene Politiker, die auf ihrem Weg zur Macht ähnliche Herausforderungen durch ihre Vorgänger bewältigt haben.

© SZ/Reuters/Bloomberg/laug - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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