"Black Panther" Kino:Alle können Helden sein

Für "Black Panther" interessieren sich sehr viel mehr Menschen, als man in Hollywood lange Zeit geglaubt hätte. (Foto: AP)

Der erste echte afro-amerikanische Superheldenfilm feiert einen Kinorekord und zeigt: Rassismus schadet der Branche.

Von Susan Vahabzadeh

Es ist schön zu hören, dass es noch etwas geben kann, worauf sich sehr viele Amerikaner einigen können, denn die USA sind zutiefst gespalten. Doch "Black Panther", der erste richtige afroamerikanische Superhelden-Film, hat am Wochenende sagenhafte 361 Millionen Dollar eingespielt, fast 200 Millionen Dollar allein in den USA. Dies ist der fünftbeste Filmstart, den es je gab. Das Publikum hat also zusammengehalten.

Es hat so lange gedauert, bis ein solcher Film gedreht wurde, weil sich Filmstudios scheuten, die Hauptrollen in teuren Filmen mit Schwarzen zu besetzen, wie auch mit Frauen. Sie schreckten auch davor zurück, Schwarze und Frauen inszenieren zu lassen, mit dem Argument, dann seien die Filme nur für wenige Menschen interessant.

Filmstudios sind in wirtschaftlicher Not

Das erweist sich nun als Irrtum; Regisseur von "Black Panther" ist der Afroamerikaner Ryan Coogler. Und auch "Wonder Woman", der erste richtige Frauen-Superheldenfilm, war im vergangenen Jahr sehr erfolgreich.

Dem Kino geht es nicht besonders gut. Andere Unterhaltungsangebote, Spiele, soziale Netzwerke und Streaming-Dienste machen ihm zu schaffen. Die Filmstudios haben gute Gründe, sich neue Zielgruppen zu erschließen, denn sie sind in wirtschaftlicher Not.

Erst dies führt nun endlich zu einem vielfältigeren Angebot. Davon profitieren alle. "Black-Panther"-Kostüme gelten jetzt schon als der kommende Verkaufsschlager zu Halloween. Auch viele weiße Kinder werden sie tragen.

© SZ vom 20.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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