Holocaust-Gedenken:Wie Auschwitz nach Xanten kommt

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Jadwiga Otrebska vor dem Tor des Konzentrationslagers Auschwitz. (Foto: privat)

Die Auschwitz-Birkenau-Stiftung arbeitet an Liveführungen per App. So könnten Menschen auf der ganzen Welt virtuell die Gedenkstätten besuchen. Zu Besuch in einer Schulklasse, die das Angebot testet.

Von Christian Wernicke, Xanten

Plötzlich ist es totenstill im Klassenraum. Die Zeitreise beginnt. 1000 Kilometer in die Ferne und 80 Jahre zurück. Lina van Triel und Ben Fischer sitzen auf ihren Stühlen im Klassenzimmer am Stiftsgymnasiums in Xanten, die beiden Schüler der 9b blicken gebannt zur hellen Tafel, auf die der Beamer ein zittriges Bild wirft: Eine rotblonde Frau, sie trägt Kopfhörer, am T-Shirt steckt ein Mikrofon. Hinter ihr ist ein schwarzes Eisentor zu erkennen. "Guten Morgen, ich bin Jadwiga", sagt die Polin, "ich bin heute Ihr Guide." Jadwiga Otrebska wählt das englische Wort, die 37-Jährige wird später in einem Nachgespräch sagen, warum: "Führer oder Führerin ist für deutsche Besucher meist tabu."

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