Prantls Blick:Eiertanzschule Baerbock

Lesezeit: 4 min

Die US-Justiz will dem 50-Jährigen Julian Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Nun ist die Überstellung in die USA einen Schritt näher gerückt. (Foto: Matt Dunham/dpa)

Wo bleibt der Einsatz der Außenministerin für Julian Assange? Diesen Einsatz hat sie vor Monaten noch selbst gefordert. Jetzt ist sie still geworden.

Von Heribert Prantl, Berlin

Es ist noch nicht so lang her, da haben die Grünen der schwarz-roten Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel "Feigheit" im Fall Assange vorgeworfen. Das Wort fällt jetzt auf sie zurück. Am 14. September 2021, kurz vor der Bundestagswahl, hat sich die damalige grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock noch vehement für die Freilassung des Whistleblowers und Enthüllungsjournalisten ausgesprochen. Jetzt ist sie Außenministerin; jetzt ist Schweigen im grünen Wald. Baerbock hat zum Amtsantritt eine deutlich hörbare und wertebasierte Außenpolitik angekündigt; aber davon ist bisher im Fall Assange nichts zu hören. Die deutsche Sektion der Schriftstellervereinigung PEN hat daher soeben einen offenen Brief an Baerbock publiziert und sie aufgefordert, den Worten Taten folgen zu lassen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungPrantls Blick
:Ministrant, Maoist, Ministerpräsident

Vor 50 Jahren beschlossen Bund und Länder den Radikalenerlass. Winfried Kretschmann wäre damals fast dessen Opfer geworden. Soll sich der Staat heute für die Berufsverbote entschuldigen?

Von Heribert Prantl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: