Es sollte nur ein Schnappschuss sein. Im Juli 2019 war der Lastwagenfahrer Alessandro Ale unterwegs auf den staubigen Schotterpisten ganz im Westen des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. Sojafelder und Viehweiden haben sich hier schon tief hineingefressen in den Amazonas-Regenwald und dort, wo früher Urwaldriesen wuchsen, grasen nun Rinder. Ihretwegen waren Alessandro Ale und seine Kollegen an diesem Tag auf die Fazenda Estrela do Aripuanã gekommen. Rund 250 Tiere hatten sie auf der Farm auf ihre Laster geladen und nun, kurz vor der Abfahrt, machte Ale noch ein paar Fotos, die er dann auf Facebook zeigte. Auf den Bildern darunter sah man Ale - und man sah Lastwagen mit dem Logo von JBS: einem der größten Fleischkonzerne der Welt, der eigentlich immer betont, von Farmen wie der Fazenda Estrela do Aripuanã keine Rinder beziehen zu wollen. Denn die Tiere grasen hier, nach allem was man weiß, auf illegal gerodetem Land.
Amazonas:Der Weg des Fleisches aus dem Regenwald
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Jedes Jahr überfliegt Greenpeace Brasilien das Amazonasgebiet, um Rodung und Waldbrände zu überwachen. Diese Aufnahme der Umweltschützer zeigt eine brennende Waldfläche in Nova Maringa.
(Foto: Christian Braga/picture alliance/dpa)Der widerrechtliche Kahlschlag im brasilianischen Regenwald erreicht neue Höhepunkte. Schuld daran ist auch der große Hunger nach Fleisch in Europa.
Von Christoph Gurk und Frederik Obermaier
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