Die Vorwürfe sind heftig: Zu spät und zu langsam laufe die Evakuierungsaktion der Bundesregierung für deutsche Staatsbürger und Ortskräfte an, hieß es am Montag aus allen Oppositionsfraktionen. Von Versagen und Dilettantismus war die Rede. Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne), in dessen Amtszeit der Beginn des Afghanistan-Einsatzes fiel, kritisierte, die Bundesregierung habe bei der Rettung afghanischer Ortskräfte zu lange gezögert. "Was ich ziemlich schmählich finde, ist, wie kalt wir diese Menschen zurückgelassen haben, die für unsere Soldaten und für unsere Hilfsorganisationen gearbeitet haben", sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen in Frankfurt an der Oder.
Evakuierungen:Warum hat die Bundesregierung so langsam reagiert?
Die Bundeswehr soll nun in aller Eile gefährdete Menschen aus Afghanistan ausfliegen: deutsche Soldaten im Fliegerhorst Wunstorf, wo am Montag die Maschine startete.
(Foto: Rene Schroeder/dpa)Noch vor einer Woche dachte man im Auswärtigen Amt, die Taliban würden Kabul vorerst wohl nicht angreifen. Nun muss alles sehr schnell gehen, um Deutsche und frühere Ortskräfte in Sicherheit zu bringen.
Von Stefan Braun, Constanze von Bullion und Mike Szymanski und Nico Fried
Lesen Sie mehr zum Thema