SZ-Kolumne "Bester Dinge":Kein Problem, Bär!

(Foto: Screenshot/Youtube Prov. A. di Trentino)

Im Trentino gerät ein Bärenkind durch Ungeschick in Lebensgefahr. Gut, dass die manchmal problematische Beziehung zwischen Mensch und Tier auch Erfolgsstorys kennt.

Von Moritz Geier

Der Bär JJ1, der später Bruno hieß und hierzulande Bekanntheit erlangte, als er dem Menschen zu nahe kam, musste sich irgendwann mit dem Beinamen "Problembär" arrangieren, weil er nun mal ein veritables Problem hatte: den Menschen (auch wenn manche behaupten, es wäre andersherum). Zweifelsohne jedenfalls hat selbigen Beinamen auch jener Jungbär verdient, der im Trentino in Norditalien gerade einen Hubschraubereinsatz ausgelöst hat. Sein durchaus nicht ungefährliches Problem bestand darin, dass seine Tatze zwischen zwei Bäumen steckengeblieben war. Bärenmutter und Bärengeschwister warteten zwar unweit vom Unglücksort, aber der weniger als ein Jahr alte Bär kam nicht mehr vom Baum herunter.

Hier also ergab sich eine Chance für Brunos Erzfeind, sich zu rehabilitieren: Menschen flogen mit einem Helikopter heran, ein Förster wurde heruntergelassen, bearbeitete den Baum mit einer Motorsäge und befreite das junge Tier. Es sei zwar "etwas unsanft" heruntergefallen, heißt es in einer Mitteilung des Forstkorps der Provinz Trient, rannte dann aber sofort und "offenkundig unverletzt" in Richtung Mutter.

Genau deswegen musste das Bärenretterkommando freilich besonders vorsichtig sein. Bären mit Jungen können aggressiv werden und angreifen. Ein bewaffneter Kollege und zwei Hundeeinheiten, teilten die Italiener mit, hätten die Sicherheit des motorsägenden Försters daher ständig überwacht. Nicht auszudenken, wären die fürsorglichen Retter der fürsorglichen Mutter zu nahe gekommen. Man hätte sie dann, aber wirklich nur dann, als Problemmenschen bezeichnen müssen.

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