Max Raabe, 59, Sänger und fahrradfreundliche Persönlichkeit, sieht auch manche Fahrradfahrer kritisch. "Ich habe auf dem Sattel und hinterm Lenkrad schon merkwürdige Situationen erlebt. Vollpfosten sind gleichermaßen verteilt in Autos wie auf Fahrrädern", sagte Raabe der Deutschen Presse-Agentur. Der Musiker findet mehr gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr sinnvoll. "Manchmal denke ich, man muss es jetzt auch nicht übertreiben und die Autos komplett aus den Städten verdrängen. Es braucht ein gesundes Mittelmaß." Raabe wurde von einer Initiative mal zur "fahrradfreundlichsten Persönlichkeit" gekürt.

Hugo Egon Balder, 72, Moderator, ist es zu unlustig geworden. "Ich sage immer: Uns fehlt in Deutschland mittlerweile die Albernheit. Die ist heute wirklich komplett weg", sagte der 72-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Die von ihm einst mitverantwortete 1990er-Jahre-Comedy "RTL Samstag Nacht" sei damals albern gewesen, dieser Geist fehle heute. "Man darf auch nicht mehr albern sein, weil das sehr schnell zu viele Leute doof finden. Weil es vermeintlich nicht dem Ernst der Lage angemessen ist."

Susanne Daubner, 61, Tagesschau-Sprecherin und ARD-Expertin für Jugendsprache, hat auf Tiktok das Jugendwort des Jahres ("Smash") erklärt: "Wer jemanden smashen will, würde die Person beim Online-Daten nach rechts wischen - oder auch mehr", erklärte Daubner in dem am Dienstag verbreiteten 19-Sekunden-Clip. "Das Gegenteil davon ist pass - eine Abfuhr." "Smash" hatte sich bei einem Voting des Langenscheidt-Verlags mit 43 Prozent der Stimmen vor "bodenlos" und "Macher" durchgesetzt, es bedeute in etwa: mit jemandem etwas anfangen. Daubner hatte 2021 mit dem Thema Jugendwort großes Aufsehen in sozialen Medien ausgelöst, als sie das Gewinnerwort "Cringe" in staatstragendem Ton so erklärte: " Cringe ist das Gefühl, das Sie haben, wenn ich den folgenden Satz sage: Digga, wie fly ist eigentlich die ,Tagesschau', wenn sie mit Jugendwörtern flext. Läuft bei dir - ARD."

Bob Geldof, 71, irischer Rockmusiker und Umweltschützer, hält Tomatensuppe auf verglasten van-Gogh-Gemälden für angemessen. "Die Klimaaktivisten haben zu 1000 Prozent recht. Und ich unterstütze sie zu 1000 Prozent", sagte er dem Sender Radio Times. Es sei clever gewesen, das Bild "Sonnenblumen" mit einem Schätzwert von Dutzenden Millionen Euro in dem Wissen zu bewerfen, dass es mit einer Glasscheibe geschützt ist. "Es ist anstößig, van Goghs Genie zu zerstören. Das bringt nichts", sagte Geldof. Doch so sei die Aktion lediglich lästig gewesen. "Und lästig ist ganz gut." Zwei Aktivistinnen der Organisation "Just Stop Oil" hatten am 14. Oktober das Bild des niederländischen Künstlers in der National Gallery in London mit dem Inhalt von zwei Dosen Tomatensuppe beworfen.