SZ-Kolumne "Bester Dinge":Staubsauger im Gesicht

(Foto: Matt Alexander/PA wire)

Loriot hat einst den Saugblaser in unser Leben gebracht. Nun kommt aus Großbritannien eine Innovation, die zwei Bedürfnisse unserer Zeit bedient: Noise Cancelling und FFP2-Schutz.

Von Oliver Klasen

Dass Haushaltsgeräte, die zwei Funktionen erfüllen, ein Quell der Freude sind, wissen wir spätestens, seit Loriot den Saugblaser "Heinzelmann" in unser Leben brachte, der gleichzeitig als Staubsauger und Haartrockner diente. "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur ...", Sie erinnern sich.

Nun kündigt eine britische Firma, die für futuristisch aussehende Akku-Staubsauger bekannt ist, eine Innovation an. Im Herbst kommt ein Kopfhörer auf den Markt, der mit einem Luftfilter verknüpft ist und die Atemluft von Stickstoffdioxid und Ozon reinigt. Ein "Gesichtsabdeckungsaufsatz" gewährleiste zusätzlich eine Filterung, die Coronaviren abhält, verspricht das Unternehmen. Der Preis des Gerätes, das Noise Cancelling und FFP2 kombiniert, ist noch unklar, Fotos gibt es aber schon, und, was soll man sagen, das Ganze sieht aus, als hätte man einen dieser Staubsauger im Gesicht.

Kritiker werden einwenden, dass bei Two-in-one-Produkten keine der beiden Funktionen zufriedenstellend erfüllt wird: wie bei Shampoo und Conditioner, Winter- und Sommerreifen, Rucksack und Rollkoffer. Außerdem ging die britische Firma mit einer ihrer Erfindungen bereits vor Jahren baden. Ein an vielen Flughafen-WCs installierter Wasserhahn-Handtrockner spritzte Menschen auf der ganzen Welt nass.

Doch diesmal ist alles ganz anders. Der Luftfilterkopfhörer, für den ein griffiger Name noch fehlt, ist nämlich gar kein Hybrid, er ist kein fauler Kompromiss in einer Sowohl-als-auch-Gesellschaft, schließlich dient er ja nur einem Ziel: Er filtert schädliche Dinge, die aus dem Mund des Gegenübers kommen - krank machende Aerosole genauso wie inhaltsleeres Geschwafel.

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