Unglück am Shishapangma:Suche nach Vermissten abgebrochen

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Die Suche nach Tenjen Sherpa ist mittlerweile abgebrochen worden. (Foto: Niranjan Shrestha/AP)

Bei zwei Lawinenabgängen am 8027 Meter hohen Shishapangma sind vier Menschen ums Leben gekommen. Drei verletzte Bergsteiger sind dagegen ins Basislager zurückgekehrt.

Von Nadine Regel

Nach zwei Lawinenabgängen am vergangenen Samstag am Shishapangma in Tibet ist die Suche nach zwei vermissten Bergsteigern abgebrochen worden. Der Nepalese Tenjen "Lama" Sherpa und die US-Amerikanerin Gina Marie Rzucidlo konnten unter den Schneemassen der Lawine nicht gefunden werden. Ein Sprecher des Anbieters Seven Summit Treks, in dessen Auftrag Tenjen "Lama" Sherpa arbeitete, bestätigte am Sonntag den Tod des Rekordbergsteigers der Nachrichtenseite Everest Today .

Die Norwegerin Kristin Harila reiste nach Bekanntwerden der Vorfälle sofort nach Nepal. Auf ihrem Instagram-Account postete sie in ihrer Story am Sonntag: "Es ist so schwer zu akzeptieren, dass du nicht mehr da bist... der freundlichste, stärkste Sherpa von allen, ich werde dich sehr vermissen." Sherpa hatte gemeinsam mit Harila alle 14 Achttausender in 92 Tagen bestiegen und damit im Juli dieses Jahres einen neuen Rekord aufgestellt.

Bergsteiger stürzt bei Rettungsaktion ab

Bei einem ersten Lawinenabgang am Samstag waren auch die US-Bergsteigerin Anna Gutu und ihr nepalesischer Bergführer Mingmar Sherpa ums Leben gekommen. Anna Gutu, gebürtige Ukrainerin, und Gina Marie Rzucidlo befanden sich in einem Wettstreit um den Rekord, als erste Frau aus den USA alle 14 Achttausender bestiegen zu haben - mit Flaschensauerstoff und Unterstützung von nepalesischen Bergführern. Beiden fehlte mit dem Shishapangma nur noch ein Gipfel in ihrer Liste.

In der Zwischenzeit sind drei verletzte nepalesische Bergsteiger aus eigener Kraft zurück ins Basislager gelangt. Am Samstag war die Rede von drei teils Schwerverletzten. Die Bedingungen sollen auch am Sonntag noch sehr winterlich gewesen sein, die Lawinensituation angespannt. Insgesamt sollen sich am Wochenende 52 Bergsteiger und Bergsteigerinnen aus aller Welt am Shishapangma befunden haben, zitiert die chinesische Nachrichtenseite Xinhua News einen Sprecher aus dem Basislager.

Bei der Rettungsaktion am Samstag ereignete sich ein weiterer Unfall. Mingma G, Inhaber des Expeditionsanbieters Imagine Nepal, stürzte oberhalb von Lager drei etwa 160 Meter ab und verletzte sich schwer. Das berichteten Sirbaz Khan und Naila Kiani, nachdem sie gemeinsam mit dem Verletzten am Sonntag ins Basislager gelangt waren. Im Moment soll Mingma G stabil sein, so zitiert die Nachrichtenseite Explorersweb.com das pakistanische Team.

Mingma G ist einer der erfolgreichsten Höhenbergsteiger aus Nepal, er arbeitet seit 17 Jahren als Guide an den Achttausendern. Aktuell liefert er sich einen Wettstreit mit dem ehemaligen Gurkha-Soldaten und Inhaber des Anbieters Elite Exped, Nirmal Purja (auch bekannt als Nims Dai), als erster Nepalese alle 14 Achttausender ohne zusätzlichen Flaschensauerstoff zu erreichen. Beiden Nepalesen fehlt nur noch ein Gipfel: der Shishapangma.

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