Schifffahrt:Bürgermeister: Sinken von Autofrachter wäre das Schlimmste

Ein brennender Frachter in der Nordsee mit Markierungen auf einem Bildschirm. (Foto: Coast Guard Netherlands)

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Ameland (dpa) - Ein möglicher Untergang des brennenden Autofrachters vor der niederländischen Küste könnte aus Sicht des Bürgermeisters der deutschen Nordseeinsel Borkum schwere Umweltschäden zur Folge haben. „Das Schlimmste wäre, dass das Schiff sinkt und unkontrolliert Schadstoffe in das Meer gespült werden“, sagte Jürgen Akkermann (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Die Gefahr gehe aus seiner Sicht sowohl von den E-Autos an Bord als auch von einem möglichen Austritt von Schweröl aus. „Das wäre der Worst Case.“

Akkermann lobte zugleich die Einsatzkräfte. Die Hilfe sei nach seinen Erkenntnissen schnell vor Ort gewesen. „Die Zusammenarbeit der Behörden scheint gut zu funktionieren.“ Die Insel Borkum ist seinen Angaben zufolge rund 50 Kilometer vom Ort der Havarie entfernt.

Auf Borkum weckt der vor der niederländischen Wattenmeer-Insel Ameland brennende Frachter „Fremantle Highway“ mit knapp 3000 Autos an Bord unterdessen Erinnerungen an eine Umweltkatastrophe Anfang 2019. Damals hatte das Schiff „MSC Zoe“ mit 8000 Containern an Bord in der stürmischen Nordsee auf der Fahrt nach Bremerhaven 342 Container verloren. Die meisten zerbarsten beim Aufprall auf dem Wasser, in der Folge trieb tonnenweise Müll an die Strände. Betroffen waren vor allem die niederländischen Watteninseln sowie Borkum.

„Die Strände sind hier massiv verschmutzt worden“, sagte Akkermann. Der Aufwand, sie zu reinigen, sei erheblich gewesen. „Wir haben noch Jahre später diesen Müll bei unseren Strandreinigungsaktionen gefunden.“ Damals sei es allerdings um Stückgut gegangen, das man habe einsammeln können.

© dpa-infocom, dpa:230726-99-539309/2

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