Reparatur:Angeklagte schweigen im Prozess um „Gorch Fock“-Werft

Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts. (Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild)

Bei der Reparatur der „Gorch Fock“ sollen auch Betrug und Korruption eine Rolle gespielt haben. Sechs Angeklagte sitzen deshalb nun vor Gericht.

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Oldenburg (dpa) - Im Prozess um die teure Reparatur der „Gorch Fock“ und weiterer Schiffe haben sich die sechs Angeklagten am Mittwoch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das sagte der Sprecher des Landgerichts Oldenburg der Deutschen Presse-Agentur. In dem Betrugs- und Korruptionsprozess sind unter anderem zwei 55 Jahre alte Ex-Vorstände der aufgelösten Elsflether Werft angeklagt. Die Werft bei Bremen war mit der Instandsetzung des Marine-Segelschulschiffs „Gorch Fock“ beauftragt worden. Am zweiten Prozesstag beendete die Staatsanwaltschaft zunächst die Verlesung der drei Anklagen.

Nach Angaben des Sprechers rügte ein Verteidiger vermeintliche formelle Fehler in der Anklage. Die Staatsanwaltschaft wirft den früheren Vorständen unter anderem gewerbsmäßigen Betrug in einem besonders schweren Fall vor. Sie sollen verantwortlich sein, dass das Marinearsenal zwischen 2014 und 2018 systematisch mit falschen Rechnungen betrogen worden sei. Im Fall der „Gorch Fock“ soll dadurch ein Schaden von etwa 250.000 Euro entstanden sein. Laut Anklage soll ein angeklagter Ex-Vorstand erst im Januar 2018 von der Abrechnungspraxis erfahren und sie nicht unterbunden haben. Auf diesen zeitlichen Widerspruch wies der Verteidiger laut Sprecher hin.

Der Prozess begann am Dienstag. Laut Übersicht des Gerichts soll er am 6. Mai fortgesetzt werden, dann soll ein leitender Ermittler als Zeuge befragt werden.

© dpa-infocom, dpa:240417-99-711920/2

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