Ingolstadt:Geiselnehmer aus Jugendamt Pfaffenhofen kommt vor Gericht

Ingolstadt (dpa/lby) - Nach einer Geiselnahme im Jugendamt im oberbayerischen Pfaffenhofen muss sich ein 29-Jähriger demnächst vor Gericht verantworten. Der Angeklagte hatte im November 2017 eine Mitarbeiterin etwa fünf Stunden lang mit einem Messer bedroht und die Frau mit der Waffe leicht am Hals und an der Hand verletzt. Das Landgericht Ingolstadt will den Fall vom 19. September an verhandeln. Es seien drei Fortsetzungstermine geplant, berichtete Gerichtssprecherin Heike Linz-Höhne am Dienstag. Ein Urteil könnte es demnach am 12. Oktober geben.

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Ingolstadt (dpa/lby) - Nach einer Geiselnahme im Jugendamt im oberbayerischen Pfaffenhofen muss sich ein 29-Jähriger demnächst vor Gericht verantworten. Der Angeklagte hatte im November 2017 eine Mitarbeiterin etwa fünf Stunden lang mit einem Messer bedroht und die Frau mit der Waffe leicht am Hals und an der Hand verletzt. Das Landgericht Ingolstadt will den Fall vom 19. September an verhandeln. Es seien drei Fortsetzungstermine geplant, berichtete Gerichtssprecherin Heike Linz-Höhne am Dienstag. Ein Urteil könnte es demnach am 12. Oktober geben.

Der Mann hatte nach den Ermittlungen die Behördenmitarbeiterin überfallen, weil er eine Änderung des Sorgerechts für seine damals eineinhalbjährige Tochter erzwingen wollte. Das Mädchen war aufgrund eines Gerichtsbeschlusses bei einer Pflegefamilie untergebracht. Schließlich beendete die Polizei die Geiselnahme. Zwei Beamte, die sich als Notärzte ausgaben, konnten den Täter überwältigen und mit einem Elektroschocker außer Gefecht setzen.

In dem Prozess wird das Gericht auch prüfen, inwiefern der Angeklagte überhaupt schuldfähig ist. Dazu wird es entsprechende Gutachten geben. Nach seiner Festnahme wurde der Vater sogleich auf Anordnung des Ermittlungsrichters in einer Psychiatrie untergebracht.

Der Fall hatte damals auch zu einer Diskussion über die Sicherheit der Ämter im Freistaat geführt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte noch am Tag der Geiselnahme angekündigt, die Sicherheitskonzepte nochmals zu überprüfen. Dennoch sollten die Verwaltungen bürgernah bleiben, fügte er hinzu.

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