Darmstadt:Geliebte getötet: Gericht verhandelt Totschlagsurteil neu

Die Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in der Hand. (Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

Weil er im Sommer 2017 seine Freundin (47) nach einem Streit aus Eifersucht getötet haben soll, steht seit Mittwoch ein Familienvater aus dem hessischen...

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Darmstadt (dpa/lby) - Weil er im Sommer 2017 seine Freundin (47) nach einem Streit aus Eifersucht getötet haben soll, steht seit Mittwoch ein Familienvater aus dem hessischen Breuberg (Odenwaldkreis) vor dem Landgericht Darmstadt. Laut Anklage hat der 54-Jährige mit deutscher und türkischer Staatsbürgerschaft die Frau, die die Beziehung beenden wollte, am 20. August 2017 vor ihrer Frankfurter Wohnung abgepasst und mit einem Neuroleptikum widerstandsunfähig gemacht.

Laut Zeugen soll es auf dem Rastplatz Rohrbrunn/Weibersbrunn (Landkreis Aschaffenburg) zum Oralverkehr gekommen sein. Anhand von Spermaspuren gehen Ermittler und Ankläger davon aus, dass der Angeklagte und die Frankfurterin danach am Badesee Rodgau (Landkreis Offenbach) Geschlechtsverkehr hatten. Danach soll der Angeklagte die Frau getötet haben. Die Tote wurde am 1. September 2017 in einem Vogelschutzgebiet bei Münster in Südhessen gefunden. Der Angeklagte schwieg am ersten Verhandlungstag.

Der Prozess ist eine Neuauflage des Verfahrens von 2018. Vor zwei Jahren hatte das Landgericht den damals geständigen Angeklagten wegen Totschlags zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil im November auf. Die jetzt für den Fall zuständige Kammer soll prüfen, ob die Tat nicht doch Mord war. Die Schwester der Getöteten hatte als Nebenklägerin erfolgreich Revision eingelegt. Sie und ihre Anwältin hatten die Tat als Mord aus Eifersucht bewertet.

Der Prozess wird am 6. Mai um 9.00 Uhr fortgesetzt. Es sind weitere acht Verhandlungstage bis Anfang Juli angesetzt.

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