Prozesse - Bonn:Kartellamtschef "skeptisch" bei Klage gegen Ex-Manager

Bonn/Erfurt (dpa) - Der Chef des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sieht die millionenschwere Schadenersatzklage des Stahlkonzerns Thyssenkrupp gegen einen Ex-Manager mit "großer Skepsis". Der Konzern will sich mit dem Verfahren, über das an diesem Donnerstag das Bundesarbeitsgericht entscheidet, eine Kartellstrafe von 191 Millionen Euro zurückholen. Thyssenkrupp hatte die Strafe wegen illegaler Stahl-Preisabsprachen für Schienen zahlen müssen, an denen der Mitarbeiter aus Sicht des Unternehmens beteiligt war.

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Bonn/Erfurt (dpa) - Der Chef des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sieht die millionenschwere Schadenersatzklage des Stahlkonzerns Thyssenkrupp gegen einen Ex-Manager mit "großer Skepsis". Der Konzern will sich mit dem Verfahren, über das an diesem Donnerstag das Bundesarbeitsgericht entscheidet, eine Kartellstrafe von 191 Millionen Euro zurückholen. Thyssenkrupp hatte die Strafe wegen illegaler Stahl-Preisabsprachen für Schienen zahlen müssen, an denen der Mitarbeiter aus Sicht des Unternehmens beteiligt war.

Bei Kartellverstößen gebe es bereits jetzt auch gegen Manager persönlich Bußgelder, sagte Mundt. Diese Bußen könnten bis zu einem Jahres-Nettogehalt betragen. Bußen gegen Unternehmen errechneten sich dagegen nach dem Unternehmensumsatz; sie sollen ein Zehntel des Umsatzes nicht überschreiten. Er halte es für falsch, beide Systeme zu vermengen, sagte Mundt: "Ich bin sehr skeptisch, was diese Art der Inanspruchnahme von Managern angeht."

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