Prozess in Manhattan:Trumps Assistentin verwaltete Kontaktdaten zu Stormy Daniels

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Nach ihrer Aussage schüttelte Donald Trump seiner langjährigen Assistentin Rhona Graff die Hand. (Foto: REUTERS)

Über Jahrzehnte war Rhona Graff die rechte Hand von Donald Trump. Bei ihrer Aussage im Schweigegeld-Prozess geht es um die Frage: Was wusste sie über sein Verhältnis zur Pornodarstellerin?

Die Befragung von Rhona Graff am Freitag vor dem Gericht in Manhattan war kurz, ihre Aussage dennoch von Interesse. Immerhin war sie mehr als 30 Jahre die persönliche Assistentin von Donald Trump.

Der ehemalige US-Präsident muss sich vor Gericht verantworten, weil ihm vorgeworfen wird, seine Bilanzunterlagen manipuliert zu haben, um eine Schweigegeldzahlung über 130 000 Dollar an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zu verschleiern. Sie soll im Jahr 2006 eine Affäre mit Trump gehabt haben. Die Anklage glaubt, dass mit dem Geld verhindert werden sollte, dass Daniels vor den Wahlen von 2016 über ihre Zeit mit Trump spricht. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um ihren eigentlichen Zweck zu verschleiern, so die Vorwürfe.

Vor Gericht nun bestätigte Trumps frühere Assistentin Rhona Graff, dass sie für Donald Trump die Adressbucheinträge von Stormy Daniels und des ehemaligen Playboy-Models Karen McDougal angelegt und verwaltet habe. Auch Karen McDougal hatte eine ähnliche Zahlung vor der Präsidentschaftswahl 2016 erhalten. Graff sagte auch aus, dass sie Stormy Daniels einmal in Trumps Büro im Trump Tower gesehen habe. Der Grund für das Treffe könne ein möglicher Auftritt Daniels in der von Trump moderierten TV-Show "The Celebrity Apprentice" gewesen sein.

Graff lobt das gute Arbeitsverhältnis

Während ihrer Aussage lobte Rhona Graff, deren Anwaltskosten von der Trump Organization bezahlt werden, ihren ehemaligen Chef und das gemeinsame gute Arbeitsverhältnis. Als sie den Zeugenstand verließ, stand der ehemalige Präsident auf, um seiner früheren Mitarbeiterin die Hand zu schütteln.

Trump nutzt den weltweit beachteten Strafprozess in New York - den ersten jemals gegen einen ehemaligen US-Präsidenten - regelmäßig für Wahlkampfauftritte vor dem Gerichtssaal. So beschwerte er sich am Freitag erneut über die für sein Empfinden zu niedrige Temperatur in Raum 1530: "Wir haben einen weiteren Tag vor Gericht, ein eiskaltes Gerichtsgebäude. Ich glaube, es ist absichtlich sehr kalt hier", so Trump.

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