Zemmer:Kampfjet-Absturz: Militär stoppt F-16-Flüge in Spangdahlem

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Nach dem Absturz eines US-Kampfjets in der Südeifel heben vom amerikanischen Flugplatz Spangdahlem in der Eifel vorerst keine Maschinen vom Typ F-16 ab. "Der...

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Trier/Spangdahlem (dpa/lrs) - Nach dem Absturz eines US-Kampfjets in der Südeifel heben vom amerikanischen Flugplatz Spangdahlem in der Eifel vorerst keine Maschinen vom Typ F-16 ab. „Der Flugbetrieb soll voraussichtlich in der nächsten Woche wieder aufgenommen werden“, sagte eine Sprecherin des US-Luftwaffenstützpunktes am Donnerstag. Die Flüge seien eingestellt worden, um sich „auf Aufgaben und Arbeiten, die im Zusammenhang mit dem Unfall stehen, fokussieren zu können“.

Unterdessen setzte das US-Militär am Donnerstag seine Untersuchungen an der Absturzstelle fort. Auch die Bergung der Wrackteile der abgestürzten Maschine vom Typ F-16 gehe voran, sagte der Sprecher. Die Prüfung von möglichen Umweltschäden zum Beispiel durch ausgetretenes Kerosin laufe noch.

Der in Spangdahlem gestartete US-Kampfjet war am Dienstag in der Nähe der Ortschaft Zemmer auf einem Routine-Übungsflug über einem Wald abgestürzt. Die Maschine war unbewaffnet. Der Pilot rettete sich per Schleudersitz. Auch nach Angaben der Kreisverwaltung Trier-Saarburg liegen noch keine Ergebnisse von gezogenen Wasserproben vor.

Vor dem Absturz soll die Maschine auch über das Saarland geflogen sein. Die Linke im Saar-Landtag forderte daher am Donnerstag erneut: weniger militärische Übungsflüge über der Region. Die Landesregierung solle im Innenausschuss über Gespräche mit dem Verteidigungsministerium, Maßnahmen und Fortschritte berichten. „Kampfjet-Übungen in diesem Ausmaß über dicht besiedeltem Gebiet wie in unserer Region sind unverantwortlich“, sagte Abgeordnete Barbara Spaniol.

Jener Übungsluftraum, zu dem das Saarland und große Teile von Rheinland-Pfalz gehören, ist Angaben nach Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung in Kaiserslautern bundesweit besonders stark durch Kampfjetübungen belastet.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Rheinland-Pfalz forderte „eine gründliche Untersuchung“ aller mit dem Absturz verbundenen möglichen Umweltgefahren - zum Beispiel durch Kerosin oder den Raketentreibstoff Hydrazin. „Dieser Unfall macht deutlich, dass vom Militär erhebliche Umweltschäden ausgehen“, sagte die Landesvorsitzende Sabine Yacoub. „Für den Schutz von Umwelt und Mensch sollten die Übungsflüge sofort deutlich reduziert oder besser auf Dauer eingestellt werden.“

Die Bundeswehr hat das Gelände um die Absturzstelle weiter großräumig abgeriegelt. Soldaten derzeit vom Standort Idar-Oberstein bewachten den militärischen Sicherheitsbereich rund um die Uhr, sagte der Sprecher der Bundeswehr Rheinland-Pfalz, Oberstleutnant Günter Bohn.

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