Regensburg:Gutachter bringt keine Klarheit im Bayern-Ei-Prozess

Im Prozess um den Salmonellen-Skandal der Firma Bayern-Ei hat ein Gutachter nicht klären können, ob Patienten an Salmonellen von Eiern des Angeklagten erkrankt...

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Regensburg (dpa/lby) - Im Prozess um den Salmonellen-Skandal der Firma Bayern-Ei hat ein Gutachter nicht klären können, ob Patienten an Salmonellen von Eiern des Angeklagten erkrankt waren. Er könne keine Angaben zu einer solchen Wahrscheinlichkeit treffen, sagte der Experte am Mittwoch vor dem Landgericht Regensburg. Die untersuchten Erreger aus den Stuhlproben der Patienten und aus den Kotproben der Ställe des Angeklagten würden aber ähnliche genetische Strukturen aufweisen.

Angeklagt ist der frühere Geschäftsführer eines niederbayerischen Legehennen-Mastbetriebs. Dem Mann werden unter anderem Körperverletzung mit Todesfolge, gewerbsmäßiger Betrug sowie lebensmittel- und tierschutzrechtliche Verstöße vorgeworfen. Er soll die Auslieferung von Eiern mit der Kennzeichnung Güteklasse A veranlasst haben, obwohl in den Produktionsstätten Salmonellen nachgewiesen worden waren. Zwischen Juni und September 2014 sollen mindestens 187 Konsumenten aus Deutschland, Österreich und Frankreich an Salmonellen erkrankt sein, 40 der Fälle kamen nun zur Anklage. Ein Mensch soll nach dem Verzehr von Bayern-Ei-Ware gestorben sein. Handelspartner zahlten für die nahezu wertlose Ware rund fünf Millionen Euro.

Der Prozess gegen den ehemaligen Chef der nun geschlossenen Firma Bayern-Ei ist zunächst bis Ende März 2020 terminiert. Es sollen mehr als 100 Zeugen gehört werden.

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