Kriminalität - Oldenburg:Lebenslange Haft wegen Mordes an Ehefrau: Kinder in Obhut

Deutschland
Eine Außenaufnahme des Landgerichts Oldenburg. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Oldenburg (dpa/lni) - Wegen Mordes an seiner Frau ist ein 38-jähriger Mann in Oldenburg zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Angeklagte habe aus niedrigen Beweggründen gehandelt, befand die Kammer am Freitag (Az. 5 Ks 13/20). Die Familie mit fünf minderjährigen Kindern stamme aus Afghanistan, die 33-jährige Frau habe sich von ihrem Mann getrennt, was dieser als Verstoß gegen Ehre und Tradition gesehen habe.

Nach Gerichtsangaben hatten die Kinder die Tat im Juli in der Wohnung der Frau nicht gesehen, aber aus einem anderen Zimmer mitbekommen. Als ein Streit eskalierte, schlug der Mann die Frau mit einem Cricketschläger und versetzte ihr einen Tritt ins Gesicht. Rettungskräfte fanden die Frau damals bewusstlos. Sie starb wenige Tage später im Krankenhaus an einem Schädel-Hirn-Trauma.

Der Angeklagte sagte im Prozess, seine Frau habe ihn verlassen. Er könne sich an den Streit erinnern, aber nicht an die Tat und ihre Folgen. Die Staatsanwaltschaft plädierte ebenfalls auf lebenslang, sah aber zusätzlich das Mordmerkmal der Grausamkeit. Dem folgte das Gericht nicht. Die Verteidigung plädierte auf Totschlag im Affekt, sie forderte kein konkretes Strafmaß. Die fünf Kinder sind seit Juli in der Obhut des Jugendamtes.

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