Kriminalität - Magdeburg:Schon ähnlich viele Fälle von Tankbetrug wie 2021

Kriminalität - Magdeburg: Ein Autofahrer hängt an einer Tankstelle eine Zapfpistole in die Zapfsäule. Foto: Lennart Preiss/dpa/Symbolbild
Ein Autofahrer hängt an einer Tankstelle eine Zapfpistole in die Zapfsäule. Foto: Lennart Preiss/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt zeichnet sich eine Zunahme beim Tankbetrug ab. Nach einem leichten Rückgang in den Corona-Jahren 2020 und 2021 wurde bis August 2022 bereits nahezu das Niveau des gesamten Vorjahres erreicht, wie Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) zeigen. Demnach wurden im Vor-Corona-Jahr 2019 insgesamt 2463 Fälle von Tankbetrug erfasst. 2020 lag die Zahl bei 2455 und im Folgejahr bei 2305. Im laufenden Jahr erfasste die Polizei den Angaben zufolge bereits 2276 Fälle.

Angesichts gestiegener Kraftstoffpreise an den Tankstellen lag der Vermögensschaden laut LKA nun bei 166.900 Euro - nach rund 163.300 im gesamten Vorjahr. 2019 und 2020 hatte der Schaden gut 141.000 Euro betragen. Von den Straftaten sind zuletzt weniger als jede zweite aufgeklärt worden. 2019 waren es den Angaben zufolge noch 52,5 Prozent, 2020 lag die Quote bei 44,5 Prozent und im vergangenen Jahr bei 46,6 Prozent.

Die regionale Verteilung der Fälle auf die Landkreise ist den Daten des LKA zufolge sehr unterschiedlich. Während im Altmarkkreis Salzwedel in diesem Jahr bis August 45 Fälle (2021: 32) registriert wurden, waren es im Landkreis Börde 347 (2021: 299). In Halle nahm die Polizei von Januar bis August 64 Fälle auf nach 118 im kompletten Vorjahr. In Magdeburg waren es in diesem Jahr bislang 225 Fälle von Tankbetrug - nach 131 im Jahr 2021.

Tankbetrug zu verhindern, ist aus Sicht der Ermittler eine große Herausforderung. Beim Tanken werde dem potenziellen Kunden ein grundsätzliches Vertrauen entgegengebracht. Erst gebe es das Benzin, anschließend werde bezahlt. "Um Straftaten dieser Art gänzlich zu verhindern, gibt es nur die Möglichkeit, ein Vorabbezahlsystem einzurichten, ein Tanken am Automaten oder Vorabbezahlen beim Tankwart, welcher dann die Zapfsäule entsprechend frei schaltet", hieß es. Möglich sei auch eine Videoüberwachung. Diese ziele jedoch in erster Linie darauf ab, Täter abzuschrecken, die Aufklärung von Taten zu erleichtern und das Sicherheitsempfinden der Mitarbeiter zu stärken.

© dpa-infocom, dpa:221001-99-966609/2

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