Gera:Bedrohung von NSU-Zeugen: Staatsanwaltschaft Gera ermittelt

Gera/Stuttgart (dpa/lsw) - Nach der angeblichen Bedrohung eines Zeugen des Stuttgarter NSU-Ausschusses aus Rudolstadt hat die Staatsanwaltschaft Gera Ermittlungen aufgenommen. Es sei eine Anzeige wegen Bedrohung gegen Unbekannt eingegangen, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag. Nach Angaben der "Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstag) war auf dem Briefkasten des Zeugen die Patrone einer Waffe gefunden worden. Die Polizei in Saalfeld hatte erklärt, ihr sei der Sachverhalt bekannt. Er werde geprüft - weitere Details nannte ein Sprecher nicht. Der frühere Anführer der Neonaziszene in Rudolstadt war für Montag in den Ausschuss geladen, hatte sich aber krank gemeldet. Er sollte Auskunft über mögliche Waffengeschäfte im Umfeld des NSU geben.

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Gera/Stuttgart (dpa/lsw) - Nach der angeblichen Bedrohung eines Zeugen des Stuttgarter NSU-Ausschusses aus Rudolstadt hat die Staatsanwaltschaft Gera Ermittlungen aufgenommen. Es sei eine Anzeige wegen Bedrohung gegen Unbekannt eingegangen, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag. Nach Angaben der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstag) war auf dem Briefkasten des Zeugen die Patrone einer Waffe gefunden worden. Die Polizei in Saalfeld hatte erklärt, ihr sei der Sachverhalt bekannt. Er werde geprüft - weitere Details nannte ein Sprecher nicht. Der frühere Anführer der Neonaziszene in Rudolstadt war für Montag in den Ausschuss geladen, hatte sich aber krank gemeldet. Er sollte Auskunft über mögliche Waffengeschäfte im Umfeld des NSU geben.

Im Stuttgarter NSU-Ausschuss hatte am Montag zudem ein Bedrohungsschreiben gegen das Gremium und dessen Vorsitzenden Wolfgang Drexler (SPD) für Wirbel gesorgt. Die Polizei sucht weiter nach dem Verfasser des Schreibens. Nach Angaben der Polizei Stuttgart vom Dienstag laufen die Ermittlungen - inhaltlich gebe es dazu nichts Neues zu sagen. Drexler hatte mit Blick auf die Zeugen aus dem rechten Milieu und das Drohschreiben erklärt: „Offensichtlich gibt es Menschen, denen es nicht passt, dass wir jetzt diese Kaliber vorladen.“ Der Ausschuss geht den Spuren des „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) zum Südwesten nach. Dem Trio werden von 2000 bis 2007 zehn Morde zugerechnet - an Kleinunternehmern ausländischer Herkunft und an der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn.

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