Trier:Bischof Ackermann: Politik tut nicht genug gegen Klimawandel

Stephan Ackermann, Bischof von Trier, im Interview. (Foto: Harald Tittel/dpa)

Im Kampf gegen den Klimawandel haben Politiker nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann noch viel Luft nach oben. "Es wird zu wenig getan", sagte der...

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Trier (dpa/lrs) - Im Kampf gegen den Klimawandel haben Politiker nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann noch viel Luft nach oben. „Es wird zu wenig getan“, sagte der Bischof der Deutschen Presse-Agentur in Trier. Es fehle „der Mut, es wirklich beherzt anzugehen“. Der Minimalkompromiss der UN-Klimakonferenz in Madrid habe wieder gezeigt, „wie erschreckend langsam es vorangeht“.

Man könne das zähe Ringen um Maßnahmen gegen die Erderwärmung aber nicht nur Politikern anlasten: „Alle wissen ja, dass, wenn wir es ernst meinen, dies gravierende Konsequenzen für unseren Lebensstil und die Wirtschaft hat“, sagte Ackermann. Es erfordere vor allem bei den Menschen in den Ländern der nördlichen Hemisphäre ein Umdenken beim Thema Lebensqualität: „Muss Wohlstand denn immer mehr Wachstum, mehr Konsum, mehr Mobilität bedeuten?“

Seiner Ansicht nach braucht es „stärkere Steuerungsmechanismen“, die man auch finanziell spüren müsse. Als Beispiel nannte er fossile Brennstoffe, die teurer werden müssten. Im Gegenzug müssten klimafreundliche, erneuerbare Energien stärker gefördert werden. „Hier muss man mehr finanzielle Anreize schaffen“, sagte der Bischof.

Politik bewege sich auch deshalb so schwerfällig, weil im Klimaschutz komplexe Güterabwägungen vorgenommen werden müssten und Politiker wüssten, wie schwer drastische Maßnahmen den Bürgern zu vermitteln seien. Ein Wandel müsse so gestaltet werden, dass die sozial Schwächeren nicht die Verlierer seien. Es sei gut, dass es die Klimaschutz-Schülerbewegung Fridays for Future gebe.

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