Kirche - Osnabrück:Mehr Kirchenaustritte auch in Niedersachsen und Bremen

Osnabrück/Hannover (dpa/lni) - Zehntausende Menschen sind im vergangenen Jahr in Niedersachsen und Bremen aus der katholischen und der evangelischen Kirche ausgetreten. Die Evangelische Landeskirche Hannovers, die rund 80 Prozent der Mitglieder der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen stellt, registrierte 2018 rund 26 000 Austritte - eine Steigerung um mehr als elf Prozent. 2017 waren es 23 255 Austritte. Die katholische Kirche meldete für Niedersachsen im Vorjahr 11 360 Austritte. Das war ein Anstieg um fast 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (8891).

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Osnabrück/Hannover (dpa/lni) - Zehntausende Menschen sind im vergangenen Jahr in Niedersachsen und Bremen aus der katholischen und der evangelischen Kirche ausgetreten. Die Evangelische Landeskirche Hannovers, die rund 80 Prozent der Mitglieder der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen stellt, registrierte 2018 rund 26 000 Austritte - eine Steigerung um mehr als elf Prozent. 2017 waren es 23 255 Austritte. Die katholische Kirche meldete für Niedersachsen im Vorjahr 11 360 Austritte. Das war ein Anstieg um fast 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (8891).

Demgegenüber standen in dem Bundesland bei der katholischen Kirche lediglich 266 Neueintritte und 293 Wiederaufnahmen, wie aus einer am Freitag vorgestellten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz hervorging. Die Austritte entfallen zum allergrößten Teil auf die Bistümer Hildesheim (7018) und Osnabrück (3630).

In dem teilweise zu beiden Bistümern zählenden Bundesland Bremen registrierte die katholische Kirche insgesamt 1044 Austritte. Auch das war eine deutliche Steigerung (2017: 810). Die Bremische Evangelische Kirche schrumpfte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr von 194 000 auf 188 000 Mitglieder, darin enthalten sind aber auch Sterbefälle.

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer betonte, die meisten Menschen träfen ihre Entscheidung, aus der Kirche auszutreten, nicht von jetzt auf gleich. Oft sei es ein längerer Prozess, an dessen Ende erst der Austritt stehe. "Wir können also daraus lernen", sagte Wilmer. Die Zahlen seien nicht schön, aber sie entmutigten ihn nicht.

Die Präsidentin des evangelischen Landeskirchenamtes, Stephanie Springer, sagte, selbst wenn die Landeskirche kleiner werde, sie werde weiterhin "lebendig und kraftvoll die christliche Botschaft verkündigen".

Bundesweit verließen im vergangenen Jahr 216 000 Menschen die katholische Kirche, 48 500 mehr als 2017. Insgesamt sank die Zahl der Katholiken in Deutschland im vergangenen Jahr um gut 300 000 auf 23 Millionen. Bei den Protestanten traten 220 000 Menschen aus der Kirche aus, 23 000 mehr als 2017. Die Gesamtzahl der Protestanten verringerte sich um 1,8 Prozent auf gut 21 Millionen.

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