Köln:Experte: Heirat von Priestern regional unterschiedlich

Köln (dpa) - Die Frage, ob katholische Priester heiraten dürfen, könnte nach Einschätzung eines Experten regional unterschiedlich gehandhabt werden. "Ob Priester ehelos leben müssen oder es auch verheiratete Priester geben darf, braucht man weltkirchlich nicht einheitlich zu lösen", sagte Michael Seewald, Professor für Dogmatik an der Universität Münster, der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

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Köln (dpa) - Die Frage, ob katholische Priester heiraten dürfen, könnte nach Einschätzung eines Experten regional unterschiedlich gehandhabt werden. „Ob Priester ehelos leben müssen oder es auch verheiratete Priester geben darf, braucht man weltkirchlich nicht einheitlich zu lösen“, sagte Michael Seewald, Professor für Dogmatik an der Universität Münster, der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

„In den katholischen Ostkirchen gibt es verheiratete Priester, und in Ausnahmefällen gibt es sie auch ganz legal in der römisch-katholischen Kirche“, sagte Seewald. „Regional könnte man unterschiedliche Lösungen finden.“ Allerdings sei der Priestermangel fast überall so groß, dass wohl ein Dominoeffekt eintreten würde. „Würde man in einem Land verheiratete Männer zum Priesteramt zulassen, würden die meisten anderen Länder wohl versuchen, schnell nachzuziehen.“

Die Diskussion über den Zölibat - die vorgeschriebene Ehelosigkeit der Priester - ist unter anderem durch den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche neu entbrannt. Seewald - der selbst Priester ist - sprach sich allerdings dafür aus, Zölibat und Missbrauch getrennt zu verhandeln. „Das eine ist eine Lebensform, das andere ein Verbrechen. Klar ist aber: In den vergangenen Monaten ist in die Diskussion um den Zölibat Bewegung gekommen.“

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