Fisch und Bäume muss man mit derselben Sorgfalt schneiden. Das hat Toyoki Yamada auch erst spät gelernt. Er war schon über 60, als er seinen Sushi-Laden in Kochi schließen musste und auf Vermittlung des städtischen "Zentrums für silbernes Humankapital" eine Ausbildung zum Gärtner begann. Jetzt ist Toyoki Yamada 70, und so professionell wie er über die Scheren spricht, mit denen ein japanischer Gärtner Kiefern oder Azaleen stutzt, merkt man ihm gar nicht an, dass er die meiste Zeit seines Lebens Koch war. Er ist stolz darauf, er sagt: "Wenn ich die Bäume an den Schulen schöner mache oder die im Park, habe ich das Gefühl, dass ich einen Beitrag für die Stadt leiste."
Asien:Von wegen Ruhestand
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Japan hat ein Problem: Die Bevölkerung altert und schrumpft schneller als irgendwo sonst. Aber wer macht dann die ganze Arbeit im Land? Die Rentner natürlich.
Von Thomas Hahn, Tokio

Japan:35 Jahre Einsamkeit
Hikikomori nennen sie in Japan Menschen, die niemals rausgehen - Wochen, Monate, Jahre. Dafür wurden sie verachtet. Aber jetzt wollen viele von ihnen wissen, wie das geht mit dem Alleinsein.
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