Vor einem halben Jahr hat Ruth Dippe-Kunst in ihrem Badezimmer einen Schreianfall bekommen. Als sie den Toilettendeckel öffnete, sprang ihr eine Ratte entgegen. Panisch rannte das Tier in die Duschwanne, von dort hinter den Wäschekorb. Der Hausmeister riet Dippe-Kunst am Telefon, sie solle den Toilettendeckel offen lassen, um der Ratte einen Rückzug zu ermöglichen. Er sicherte ihr zu, er werde die Hausverwaltung bitten, eine Klappe in die Kloschüssel einbauen zu lassen. Auf den Einbau der Klappe wartet sie bis heute. Zum Glück, sagt sie, gibt es in der Wohnung noch eine zweite Toilette.
Immobilien in Berlin:Wenn's um Gier geht
Die Mieter in der Reichenberger Straße 55 möchten wissen, wie man "guten Gewissens ein Konto bei der Sparkasse haben kann, wenn Sie als Anstalt des öffentlichen Rechts Entmietung und Verdrängung finanzieren".
(Foto: Thomas Koehler/photothek.net)Wollen Hauseigentümer ihre Mieter loswerden, wird Wohnen zum Kampf. Über wehrhafte Bewohner, türlose Balkone und wie eine bayerische Sparkasse, eigentlich dem Gemeinwohl verpflichtet, kräftig mitmischt.
Von Thorsten Schmitz
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