SZ-Kolumne "Bester Dinge":Geht ein Pferd ins Solarium

(Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

Die Polizeidirektion Hannover hat für ihre Einsatzpferde eine Sonnenbank installiert. Allerdings nicht als Bräunungsmaßnahme.

Von Peter Burghardt

Das ist jetzt mal eine schöne Polizeimeldung, erwärmend und erhellend. Wer denkt bei Polizisten im Dienst normalerweise an ein Solarium? Und erst bei Polizeipferden? Nun aber: Dieser Tage wurde feierlich die sanierte Unterkunft des Reiterzuges der Polizeidirektion Hannover übergeben. Außer deren Mitgliedern waren unter anderem der Polizeipräsident da und Politiker. Es sind historische Stallungen, in der ehemaligen Kaserne des hannoverschen Infanterie- und Artillerieregiments, denkmalgeschützt, vor 1900 erbaut.

Damals waren Sonnenbänke noch nicht so in Mode, heutzutage gibt es ja Tausende davon, auch in Schwimmbädern oder Fitnessstudios. Sonne schützt gegen Winterdepression, die auch im deutschen Sommer jederzeit einsetzen kann, gegen Vitamin-D-Mangel, aber klar, die Haut, bitte nur in Maßen, sonst ungesund, auch die künstliche UV-Strahlung.

Doch hier, und damit zurück nach Niedersachsen, in dem renovierten Stall der Reiterstaffel, geht es ja nicht um ein Solarium für Menschen, sondern für Pferde. Es hängt in dem ehrwürdigen Gewölbe an der Decke. Außerdem wurden auch ein Waschplatz, eine Quarantänebox, vergrößerte Pferdeboxen und weitere Neuheiten installiert. Es ist noch kein Fall eines Schimmels aufgetreten, der durch die Benutzung eines Pferdesolariums ein Brauner geworden wäre. Viel mehr hilft ein Pferdesolarium beim schonenden Trocknen und entspannt den Rücken, Polizeipferde haben Stress genug, wenn sie zu Demos oder Fußballspielen müssen, zwischen Menschenmassen, verschwitzt, auch bei Regen und Kälte. Sie bleiben ruhig, wenn es knallt oder die Menschen prügeln.

Das Sonnenstudio nach dem Einsatz haben sich die Reiterstaffelpferde allemal verdient.

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