Ermittlungen:Online-Verkauf von Handys: Millionenbetrug mit Umsatzsteuer

Das Abzeichen von einem Justizbeamten mit der Aufschrift "Justiz Hessen" ist zu sehen. (Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild)

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Kassel (dpa/lhe) - Unternehmen aus Portugal und Spanien sollen in Deutschland nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kassel mit Steuerbetrug einen Millionenschaden verursacht haben. Die Unternehmen hätten über Online-Marktplätze elektronische Geräte wie Handys und Tablets verkauft, die Umsätze jedoch nicht versteuert, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag mit. Die Umsatzsteuer sei in Deutschland entstanden, da sich unter anderem hier die Warenlager befunden hätten.

Ermittelt werde derzeit gegen acht Beschuldigte, sechs Männer und zwei Frauen im Alter von 34 bis 50 Jahren. Seit 2016 hätten in den Fällen, die von der Staatsanwaltschaft Kassel untersucht würden, insgesamt sechs Unternehmen rund 27,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen worden, allein auf ein portugiesisches Unternehmen entfielen mehr als 22,5 Millionen. Den erzielten Umsatz mit deutschen Kunden gibt die Behörde mit mehr als 100 Millionen Euro an.

Im November vergangenen Jahres habe es europaweite Durchsuchungen gegeben, aus ermittlungstaktischen Gründen könne die Kasseler Staatsanwaltschaft aber erst jetzt darüber informieren, sagte der Sprecher. Beteiligt gewesen seien neben europäischen Finanz- und Polizeibehörden mehrere deutsche Steuerfahndungsstellen im gesamten Bundesgebiet und sowie der Europäischen Union. Das Finanzamt Kassel sei deutschlandweit zuständig für Unternehmen aus Spanien und Portugal.

© dpa-infocom, dpa:230605-99-944786/2

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