SZ-Kolumne "Bester Dinge":Merry Christmas, UFFLEPUF !

GCHQ Christmas Challenge Schools Abbildung: GCHQ (Foto: N/A)

Der britische Nachrichten- und Spionagedienst tut bei seiner digitalen Weihnachtskarte erst gar nicht so, als sehne er den Weltfrieden herbei - dafür hat er eine wichtige Botschaft an Kinder und Jugendliche.

Von Martin Zips

Ebenso wie die Betriebsweihnacht oder das Schrottwichteln zählt die Adventskarte zu den ganz großen Mysterien der Vorweihnachtszeit. Solche Bräuche werden gerne von Menschen gepflegt, welche Religiöses sonst strikt ablehnen. Die Betriebsweihnacht etwa beschwört eine (Zwangs-)Gemeinschaft, die es schon morgen so nicht mehr geben könnte. Schrottwichteln befördert ausschließlich die Müllproduktion und Weihnachtskarten werden heute meist standardisiert, automatisiert und digitalisiert verschickt. Recht persönlich sind sie selten.

Soeben hat der britische Spionagedienst GCHQ seine Weihnachtskarte im Netz veröffentlicht. Und, wie wohltuend, wenigstens hier, wo einst Alan Turing den Enigma-Code der Nazis knackte, tut man erst gar nicht so, als meine man es besonders herzlich. Der an Kinder und Jugendliche adressierte Adventsgruß der GCHQ - er besteht vor allem aus Rätseln. So Sachen wie: "Was folgt auf GRYFFINDOR, UFFLEPUF und VENCL?" Auf was?

Die GCHQ-Rätsel sind für den unter dem allgemeinen Mathe-Informatik-Naturwissenschaft-und-Technik-Wahnsinn, kurz MINT, ohnehin leidenden Menschen dermaßen schwer zu lösen, dass gleich klar wird: Bei GRYFFINDOR und UFFLEPUF, wahrscheinlich auch bei GCHQ und VENCL, da geht es gar nicht um Ochs und Esel, um Maria und Josef, um Weltfrieden oder göttliches Licht. Es geht einzig und allein um die Akquise neuer, dynamischer Spione. Denn nie waren Kryptoanalytiker, Dechiffrierer und Cyberattackierer mehr gefragt als in Zeiten des digitalen Schrottwichtelns. In diesem Sinne: FRHS FST.

Mehr gute Nachrichten lesen Sie hier .

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ-Kolumne "Bester Dinge"
:Sachsens letzter Goldgräber

Einer Frau rutscht der Ehering vom Finger, und sie kann ihn nicht mehr finden. 25 Jahre später tritt der Finder ans Tageslicht - ein Maulwurf.

Von Marcel Laskus

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: