Einkaufen:An der extra langsamen Kasse

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"Manche Stammkunden kommen sogar mehrmals am Tag": Kassiererin Nadine Dangel und Kunde Benne Callo beim Schwätzchen an der Plauderkasse. (Foto: Titus Arnu)

Der Gegentrend zum anonymen Selbstscannen ist die Plauderkasse, hier nehmen sich die Kassiererinnen extra viel Zeit für die Kundschaft. Doch hilft das wirklich gegen Einsamkeitsgefühle? Ein Besuch in einem Geschäft in Basel.

Von Titus Arnu, Basel

Geht es da vorne endlich weiter? Eher nein. Der alte Mann zieht den Hut vor der Kassiererin, und zwar wortwörtlich, begrüßt sie höflich und legt langsam seine Waren auf das Förderband. Brot, Käse, ein paar Toilettenartikel. Es ist nicht viel, was der weißhaarige Mann aus dem Einkaufswagen fischt, aber es dauert, bis es ans Bezahlen geht. Kunde und Kassiererin lassen sich viel Zeit für den Austausch von Freundlichkeiten: "Wie geht's Ihrem Mann? Wie lange muss er noch arbeiten?", fragt der Kunde, und die Kassiererin antwortet: "Danke, gut, noch vier Jahre." Daraus entspinnt sich ein humorvolles Gespräch über die Frage, ob man im Ruhestand eigentlich mehr Stress hat als im Berufsleben.

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