Juni 2021, eine Frau sonnt sich auf einer Liegewiese und sieht ihrem kleinen Sohn dabei zu, wie er am Wasserspielplatz planscht. Es ist heiß, sie zieht ihr T-Shirt aus, liest etwas. Alltag in einer Berliner Freizeitanlage, banaler geht es kaum. Doch die Szene bewegt seit gut einem Jahr die Hauptstadt, und das liegt daran, wie sie endete. Zwei Security-Leute fordern die Frau auf, einen BH oder ein Bikinioberteil anzuziehen. Wegen der Badeordnung, nach der man "handelsübliche Badekleidung wie zum Beispiel Badehose, Badeshorts, Bikini, Badeanzug oder Burkini" tragen muss. Sie deutet auf die vielen Männer, die ebenfalls mit nacktem Oberkörper auf der Wiese sitzen, und weigert sich. Es kommt zu einem Wortwechsel, schließlich rückt die Polizei an, und die Frau muss das Gelände verlassen.
Diskriminierung:Von Busen und Behörden
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Eine Frau muss mit ihrem Sohn einen Wasserspielplatz verlassen, weil sie sich ohne Oberteil sonnt. Nun geht sie gegen das Land Berlin wegen Diskriminierung vor. Der Fall könnte Rechtsgeschichte schreiben.
Von Verena Mayer, Berlin
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