Sie nannten ihn fantasma, Gespenst. Und l'invisibile, den Unsichtbaren. In Italien fragte man sich bisweilen, ob sich Matteo Messina Denaro, der Boss der Bosse der sizilianischen Cosa Nostra, ein neues Gesicht auf den Kopf transplantiert haben lassen könnte, um sich dem Griff der Polizei zu entziehen. Dreißig Jahre lang gelang ihm das. Die Fotos, die von ihm zirkulierten, waren alt. Es gab zwar Phantombilder für die Fahndung, aber man fragte sich immer, was die wohl wert seien. Nun, sie waren gar nicht schlecht, wie das erste aktuelle Foto nach der Verhaftung zeigt, es ist ein Schnappschuss aus einem Polizeibus: Der Boss trägt darauf Wollkappe, Sonnenbrille und eine braune Lederjacke.
Mafia in Italien:Der Superboss, daheim gefasst
Lesezeit: 4 min
Matteo Messina Denaro war einer der meistgesuchten Verbrecher Italiens. Sie nannten ihn das Gespenst, fast 30 Jahre war er auf der Flucht. Gefasst wurde der Boss der Bosse der sizilianischen Cosa Nostra mitten in Palermo.
Von Oliver Meiler, Rom
Mafia auf Sizilien:Das Phantom von Castelvetrano
Seit 25 Jahren lebt der legendäre Mafiaboss Matteo Messina Denaro versteckt. Er soll die gesamte Wirtschaft einer sizilianischen Provinz beherrschen, sein Vermögen wird auf Milliarden geschätzt. Über Italiens größtes Enigma.
Lesen Sie mehr zum Thema