Bei der Arbeit lernt man sich richtig kennen. Die Teeküche bringt ans Licht, ob der Kollege sich im Haushalt engagiert. In Konferenzen zeigt sich, ob die Neue Tiefgang hat oder nur schwadroniert. Und gemeinsame Kantinenbesuche geben Aufschluss darüber, ob man es mit einer mäkeligen Person oder einem Genussmenschen zu tun hat.
So gesehen ist es nur logisch, dass viele Liebesbeziehungen im Büro beginnen. Zwar ist wissenschaftlich nicht belegt, wie oft das der Fall ist. Doch eine Branche kann klar für sich beanspruchen, dass ihre Teammitglieder sich besonders zugeneigt zu sein scheinen: die US-Politik. Aktuelles Beispiel: Der Republikaner Chuck Grassley etwa feierte kürzlich die Hochzeit seiner Stabschefin und eines Mitarbeiters und veröffentlichte auf Instagram ein Foto mit dem Brautpaar. Die beiden sind immerhin schon das 20. Paar, das sich in seinem Büro kennengelernt und geheiratet hat.
In den Kommentaren fantasierten einige von Dating-Apps im Regierungssitz, andere wollten sich bei Grassley bewerben - nicht wegen eines Jobs, sondern auf der Suche nach Liebe. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Auf der anderen Seite des Flurs, im Büro des demokratischen Mehrheitsführers im Senat, Charles Schumer, sollen bis zum Jahr 2016 immerhin 13 Ehen entstanden sein. Aus diesen gingen 14 Babys hervor.
Da fragt man sich: Warum gerade in den Hallen des Capitols? Geben die den Mitarbeitern Liebesperlen ins Essen? Laut Schumer ist die Wahrheit simpler: "Die arbeiten so hart, dass sie keine Gelegenheit haben, jemand anderen kennenzulernen."
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