SZ-Kolumne "Bester Dinge":Martin ist ein guter Mann

(Foto: N/A)

Wie 150 Meter über Osnabrück ein Baby in einem Rettungshubschrauber gesund zur Welt kam.

Von Martin Zips

Man darf Martin aus Mettingen auf diesem Wege ganz herzlich gratulieren. Willkommen in dieser sympathischen Welt! Schon die ersten Minuten seines Lebens dürften Martin ausreichen, später einmal ein Buch zu schreiben. Oder in die Talkshow mit Barbara Schöneberger eingeladen zu werden. Martin nämlich, das ist wirklich erstaunlich, wurde in 150 Meter Höhe geboren. An Bord eines Rettungshubschraubers, der gerade mit 200 Sachen in Richtung Klinikum Osnabrück unterwegs war. Die Wehen seiner Mutter, 24, hatten überraschend früh eingesetzt. So landete Martin bereits vor der Landung. Und alles ging gut.

Baby Martin Timotheus mit seiner Mutter und den fliegenden Geburtshelfern im Klinikum Osnabrück. (Foto: ADAC Luftrettung/dpa)

Dass ein Baby während eines Fluges geboren wird, passiert sehr selten. Einmal gab es eine Geburt im Rettungshubschrauber Christoph 1 über München, aber das ist schon 28 Jahre her. 2011 dann wäre es in Christoph 14 fast auch dazu gekommen, aber der Pilot landete noch rechtzeitig auf einem Acker nahe Traunstein. Beide Babys hätten eigentlich den Namen Christoph verdient, lieber aber nannte man sie Saskia und Janine. Saskia wurde schon mit fünf Jahren in eine Talkshow eingeladen. Das war die mit dem Esoterik-Pfarrer. Die Talkshow gibt es nicht mehr.

Ob für Martin zeitweise auch der Name Christoph im Wickelraum stand, das ist nicht bekannt. Immerhin weiß man vom Notarzt, dass auch der Martin heißt. Aber der kleine Martin heißt nicht nur Martin, sondern auch: Timotheus. Vielleicht heiratet Timotheus später einmal Janine. Oder er übernimmt eine Talkshow. Mindestens einen Helikopter sollte man nach ihm benennen!

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