SZ-Kolumne "Bester Dinge":Erste Elefantenhilfe

Lesezeit: 1 min

(Foto: Kunchaylek/Reuters)

Wie ein Sanitäter einem kleinen Elefanten mittels Herzdruckmassage das Leben rettet.

Von Alexander Menden

Sanitäter sind ja immer im Dienst, und ihre Fähigkeit, Leben zu retten, erstreckt sich beileibe nicht nur auf die eigene Spezies. Sollte es dafür noch eines Beweises bedurft haben, dann hat ihn jetzt der Thailänder Mana Srivate erbracht.

Der Sanitäter war an seinem freien Tag auf einem Ausflug in der ost-thailändischen Provinz Chanthaburi unterwegs, als er an einer Unfallstelle vorbeikam: Ein Motorradfahrer war im Dunkeln mit einem Elefantenbaby kollidiert, das die Straße überquerte. Es lag reglos auf der Seite. Während seine Freunde sich um den Motorradfahrer kümmerten (er war nahezu unverletzt geblieben), begann Srivate ohne zu zögern mit der Wiederbelebung des Elefanten mittels Herzdruckmassage. In einem Video, das sich rasch in den sozialen Medien verbreitete, sieht man, wie der Sanitäter das Tier beidhändig bearbeitet.

Was käme als nächstes? Mund-zu-Rüssel-Beatmung?

Trotz seiner 26 Jahre Berufserfahrung war dies eine Premiere für Srivate. "Es ist mein Instinkt, Leben zu retten", zitiert ihn der Guardian. "Aber ich war besorgt, weil ich die Mutter und andere Elefanten hörte, die nach dem Baby riefen." Wo genau so ein Elefantenherz im Körper liegt, wusste er nicht, sondern musste es schätzen. Er orientierte sich dabei an der menschlichen Anatomie und einem Online-Clip, den er einmal gesehen hatte. Eine Mund-zu-Rüssel-Beatmung war aber nicht nötig.

Als das Kalb anfing, sich zu bewegen, habe er "fast geweint", erzählte der Sanitäter. Der kleine Elefant stand nach zehn Minuten auf, wurde zur Behandlung an einen anderen Ort gebracht, und dann an die Unfallstelle zurückgefahren. Dort fand seine Mutter ihn bald wieder. Spätestens zum nächsten Weihnachtsfest sollte unbedingt jemand über diese Rettungstat ein Bilderbuch verfassen.

Mehr gute Nachrichten lesen Sie hier .

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ-Kolumne "Bester Dinge"
:Du bist aber groß geworden

Wie aus einem "Yps"-Gimmick eine stattliche Fichte wurde und wofür das Comicheft sonst noch alles verantwortlich sein könnte.

Von Martin Zips

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: