Nutzungsänderung in der Innenstadt:Neues Konzept im Herzen der Stadt

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Der Neubau im Wolfratshauser Untermarkt, wo einst das Isar-Kaufhaus stand, wächst von Tag zu Tag. Allerdings ändern sich nun die Planungen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Wo einst das Isar-Kaufhaus in Wolfratshausen Kunden lockte, wird gerade ein Neubau hochgezogen. Nun sind statt zwölf Wohnungen nur noch sechs geplant und dafür zwei zusätzliche Arztpraxen.

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Die Altstadt von Wolfratshausen verändert sich, jeden Tag ein Stückchen mehr. Das ehemalige Isar-Kaufhaus im Herzen des Marktes ist abgerissen, und auf der Baustelle herrscht reges Treiben. Das neue Gebäude nimmt zusehends konkrete Formen an. Doch der Neubau, an dem täglich fleißig gearbeitet wird, wird nicht so wie zunächst geplant. Nicht länger soll das Gebäude ein reines Wohn- und Geschäftshaus werden, der Investor möchte die Nutzung ändern und hat eine entsprechende Tektur beantragt, die der Bauausschuss des Wolfratshauser Stadtrats in seiner Sitzung in dieser Woche gebilligt hat.

Einstimmig votierten die Mitglieder des Gremiums dafür, die bislang geplanten und genehmigten zwölf Wohnungen auf sechs zu reduzieren. Dafür werden zwei Arztpraxen im zweiten und dritten Obergeschoss ermöglicht. Planungsrechtliche Hindernisse für die Änderung von Wohnungen hin zu Arztpraxen gibt es nicht, nachdem das Grundstück in einem Mischgebiet liegt, in dem Praxen grundsätzlich möglich sind. Mehrere Ärzte sind in der Wolfratshauser Marktstraße ohnehin schon tätig. Die geänderten Planzeichnungen des Architekturbüros Ferster wurden im Ausschuss genehmigt, ebenso wie das Mobilitätskonzept des Stadtplanungsbüros Stattbau München. Dieses war notwendig geworden, weil sich die Zahl der erforderlichen Stellplätze durch die Tektur erhöht hat - statt der 67 der im ursprünglichen Bauprojekt vorgeschriebenen Parkflächen sind nun 74 nachzuweisen. Für 31 Parkplätze musste daher eine Ablösevereinbarung auf dem Wege eines Mobilitätskonzepts getroffen werden.

Ziel dieses Konzepts ist es, innerstädtische Verkehrsverhältnisse zu schaffen, die nicht nur den Nutzern des Bauprojektes zugute kommen, sondern der gesamten Öffentlichkeit. Oberirdisch werden demzufolge 23 Stellflächen zur Verfügung stehen, von denen drei Stellplätze für Carsharing vorgesehen sind, vier Stellplätze sollen mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge ausgestattet werden. Zusätzlich wird der Standort für zwei Lastenfahrräder festgelegt. Auch haben die Mobilitätsplaner der Stattbau München Platz für normale Fahrräder im Auge. Ganz im Detail sind diese Überlegungen, die als Referent Frank Maiberger im Ausschuss erläuterte, allerdings noch nicht. Ebenfalls noch in der Schwebe ist, wer das Carsharing übernehmen soll. Sinnvollerweise wäre dies das selbe Unternehmen, das auch für den Neubaukomplex auf dem Wolfratshauser Kraft-Areal Carsharing-Plätze übernimmt. Man sei da mit den Bauherren im Gespräch, heißt es bei Stattbau München.

Die im Wolfratshauser Bauausschuss vertretenen Stadträte waren von dem neuen Konzept für das Gebäude sehr angetan. Im Rathaus erhofft man sich durch die beiden Arztpraxen eine zusätzliche Belebung der Innenstadt. Außerdem benötige man auch mehr Fachärzte, wie Fritz Schnaller (SPD) feststellte. Nach einer relativ kurzen Debatte votierte das Gremium deshalb einstimmig für das vorgeschlagene Prozedere.

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