Karambolage im Berufsverkehr:Dauerstau in Wolfratshausen

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Erst Unfälle, dann Baumpflege: Auf der B11 a kam es am Montag stundenlang zu Behinderungen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bei vier Unfällen mit zwölf Fahrzeugen auf dem Autobahnzubringer und der Bundesstraße 11 werden zwei Menschen verletzt. Die Ursache der ersten Karambolage: Rivalität zweier Autofahrer.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Mehrere Auffahrunfälle auf dem Autobahnzubringer in Wolfratshausen haben am Montagmorgen zu langen Rückstaus geführt. Die Autos in der Loisachstadt kamen stundenlang kaum voran. Nach einer vom Konkurrenzgehabe zweier Autofahrer ausgelösten Karambolage auf der Autobahnauffahrt Richtung München knallte es in den folgenden zwei Stunden drei weitere Mal auf der B11 a und der B11. Die Bilanz: zwei Verletzte Autofahrer, zwölf beschädigte Fahrzeuge und Sachschaden von insgesamt zirka 33 000 Euro.

Zum ersten Mal hat es der Polizei zufolge gegen 6.10 Uhr auf der Autobahnauffahrt zur A 95 Richtung München gekracht. Laut der Verkehrspolizei Weilheim führte dort die Vollbremsung eines 34-jährigen Wolfratshausers zu einem Zusammenstoß von insgesamt fünf Autos.

Der 34-jährige Fahrer einer Limousine soll sich laut Polizei bereits seit Waldram von einem 54-jährigen Tölzer bedrängt gefühlt haben, der mit seiner Limousine immer wieder dicht hinter ihm gefahren sein und ihn mit der Lichthupe provoziert haben soll. Dann habe der 34-jährige Wolfratshauser mit plötzlichem Abbremsen gekontert und dem Hintermann den Mittelfinger gezeigt. Die Rivalität der beiden gipfelte schließlich darin, dass der Wolfratshauser auf der zweispurigen Auffahrt zur Autobahn ohne ersichtlichen Grund eine Vollbremsung hinlegte, sodass der Tölzer nicht mehr ausweichen konnte und in das Auto des Wolfratshausers rauschte.

Zwei unmittelbar folgende Autofahrer - ein 29-jähriger Tölzer und eine 51-jährige Geretsriederin - kamen laut Bericht noch rechtzeitig zum Stehen. Eine hinter ihnen fahrende 67-jährige Wolfratshauserin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr auf die beiden Fahrzeuge auf. Bei der Karambolage wurde laut Polizei der 34-jährige Wolfratshauser leicht verletzt. Sein Auto und das der 67-jährigen Wolfratshauserin mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf insgesamt mindestens 15 000 Euro beziffert. Die Fahrbahn im Bereich der Unfallstelle war bis etwa 9 Uhr gesperrt. Gegen den Wolfratshauser wird wegen Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Nötigung und Beleidigung ermittelt. Den Tölzer erwartet eine Strafanzeige wegen Nötigung und gefährlicher Körperverletzung.

Zum zweiten Unfall kam es gegen 6.25 Uhr, als eine 24-jährige Eurasburgerin mit ihrem Auto etwa 300 Meter vor der Autobahnauffahrt in das Auto einer vor ihr fahrenden ebenfalls 24-jährigen Wolfratshauserin fuhr, die verkehrsbedingt bremsen musste. Ob sie wegen des vorangegangenen Unfalls stehen bleiben musste, ist laut Polizei unklar.

Um etwa 7.30 Uhr fuhr kurz nach der Einfahrt zum Industriegebiet auf der B11 ein 25-jähriger Geretsrieder auf das Auto einer 38-jährigen Wolfratshauserin auf, die vor ihm gebremst hatte. Beide Unfälle gingen laut Polizei glimpflich ab, der Sachschaden liegt bei etwa 5000 Euro. Zur gleichen Zeit knallte es auch auf dem Autobahnzubringer B11 a bei Gelting. Laut Bericht musste ein 36-jähriger Geltinger kurz vor der Brücke über die Loisach abbremsen. Dies übersah ein 49-jähriger Geretsrieder, der auf das Auto seines Vordermanns auffuhr. Ein hinter ihm fahrender 32-jähriger Geretsrieder konnte seinen Transporter ebenfalls nicht mehr rechtzeitig bremsen und rutschte auf nasser Fahrbahn in das Auto des 49-Jährigen, der bei dem Unfall verletzt wurde und kam mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus kam. Die Feuerwehr Wolfratshausen musste die Fahrbahn reinigen, der Schaden wird auf etwa 13 000 Euro geschätzt.

Die Unfälle haben auch die Baumpflegearbeiten des Staatlichen Bauamts an der B11 a verzögert: Statt wie geplant um 8 Uhr habe man die Fahrzeuge erst gegen 9.30 Uhr losgeschickt, berichtet der Dienststellenleiter der Wolfratshauser Straßenmeisterei, Jürgen Neidhardt. "Wir haben gewartet, bis die Fahrbahn wieder freigegeben war und sich der Stau in beide Richtungen aufgelöst hatte."

© SZ vom 16.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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