Gastronomie:Auf kulinarischer Reise nach Spanien

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Tino Schmitz-Wolfram ist gelernter Malermeister. Jetzt erfüllt er sich im ehemaligen Brückenwirt seinen Traum von einem eigenen Restaurant. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Suche nach einem neuen Pächter hatte sich über Jahre gezogen. Jetzt ist das Kloster Schäftlarn fündig geworden: Im ehemaligen Brückenwirt in Wolfratshausen öffnet ein Tapas-Restaurant.

Von Celine Chorus, Wolfratshausen

Eine laue Sommernacht in Málaga, die Menschen sitzen auf den Straßen, essen Jamón Serrano und trinken Tinto de Verano. Die Stadt ist nicht umsonst bei vielen Menschen so beliebt - und dieses Gefühl, in Andalusien zu sein, versucht Tino Schmitz-Wolfram jetzt auch nach Wolfratshausen zu holen. "La Tasca Flamenca" heißt das neue Restaurant, das am 1. August eröffnen soll. Vier Läden dieses Namens gibt es bereits in München, dem Umland - und auch auf Mallorca.

Tino Schmitz-Wolfram ist gelernter Malermeister. Jetzt erfüllt er sich mit "La Tasca Flamenca" seinen Traum von einem eigenen Restaurant. Der Standort: der ehemalige Brückenwirt an der Königsdorfer Straße. 2015 war das Gasthaus mit dem beliebten Biergarten aufwendig saniert worden. Vor vier Jahren musste Gastronom Sebastian Blatt, der das Lokal zuletzt führte, seinen Betrieb allerdings schließen. Seither gab es immer wieder Gerüchte um einen neuen Betreiber - fündig wurde der Eigentümer, das Kloster Schäftlarn, aber erst in "La Tasca Flamenca".

Vier Jahre stand der ehemalige Brückenwirt leer. Nun soll ihm das Tapas-Restaurant "La Tasca Flamenca" neues Leben einhauchen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Dass sich Tino Schmitz-Wolfram nun an der spanischen Küche versucht, hatte auch pragmatische Gründe: Die Idee für das Tapas-Restaurant entstand dank des Bruders seiner damaligen Lebensgefährtin, der der Inhaber der beliebten Lokale in München und auf Mallorca ist. Über die Jahre entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen den Männern - und Phillip Lang sei sofort angetan gewesen, ein weiteres Restaurant in Wolfratshausen zu eröffnen, erklärt Schmitz-Wolfram. "Copy and Paste ist immer leichter, als alles neu zu entwickeln" - und spanisches Essen sei etwas, das es in der Umgebung noch nicht gibt.

Die Gäste können aus mehr als 50 Gerichten wählen

Mit traditioneller Küche, authentischen Produkten und modernem Ambiente will "La Tasca Flamenca" seinen Gästen spanisches Lebensgefühl vermitteln und auf eine kulinarische Reise nach Andalusien einladen. Auf die Qualität legt Schmitz-Wolfram dabei hohen Wert. Sein Koch hat davor schon lange für "La Tasca Flamenca" gearbeitet. Die meisten Zutaten werden zudem in einem spanischen Lebensmittelgeschäft eingekauft. So könne man die Qualität aus München auch in Wolfratshausen gewährleisten, betont Schmitz-Wolfram: "Alles, was uns als Restaurant ausmacht - also zum Beispiel der Fisch - kommt aus dem Mittelmeer." Man überlege jedoch, die Zutaten künftig selber zu importieren - wegen der großen Mengen, die vier Restaurants in München und dem Umland inzwischen benötigen.

So ähnlich könnte es in Wolfratshausen aussehen. Bereits im März hat auch in Freising ein Restaurant der Kette "La Tasca Flamenca" eröffnet. (Foto: privat/oh)

Bei Schmitz-Wolfram können die Gäste aus mehr als 50 Gerichten wählen. Neben einigen Hauptgängen liegt der Fokus auf den Tapas. Dabei handelt es sich um Appetithäppchen, welche typischerweise zu Bier oder Wein gegessen werden. Weil "tapa" im Spanischen "Abdeckung" heißt, sollen sie auf den Brauch zurückgehen, alkoholische Getränke mit einem Deckel abzudecken. Dieser sei anfangs mit Oliven beschwert gewesen. In Schälchen und auf kleinen Tellern angerichtet können Tapas heute frittierte Sardellen, Kartoffeln mit scharfer Soße oder auch gebratene Garnelen sein. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei.

Die kulinarische Vielfalt ist es, was Schmitz-Wolfram an der spanischen Küche schätzt. Generell, dass man mit Freunden zusammensitzt und sich Zeit fürs Essen nimmt. "Früher waren wir in Málaga und sind ins Hinterland gefahren", erinnert sich Schmitz-Wolfram. "Dort gab es eine Familie, die ihr Restaurant in einem Bahnhof hatte, und alles selber gemacht hat. Das hat man auch geschmeckt." Dann habe er "La Tasca Flamenca"-Inhaber Philipp Lang kennengelernt - und bei ihm habe es fast identisch, nur noch ein bisschen besser geschmeckt.

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