Walchensee:Streit um die Ranger

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Der Walchensee ist ein beliebtes Ausflugsziel. An den Kosten der zukünftigen Ranger soll sich nach dem Willen Rieschs der Freistaat beteiligen. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Jachenauer Bürgermeister Georg Riesch fordert, der Freistaat solle die Kosten für die Umwelthüter übernehmen - und auch bei der Stadt München möchte man in Zukunft öfter vorstellig werden.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Georg Riesch (Freie Wähler) ist sauer. Der Jachenauer Bürgermeister ärgert sich über die Bayerische Staatsforsten. Die Anstalt des öffentlichen Rechts verwaltet im Auftrag des Freistaats Bayern 755 000 Hektar Wald. Auch ein 15 Kilometer langer Streifen entlang des Walchensees auf Jachenauer Gemeindegebiet obliegt ihrer Aufsicht. Grund genug, dass sich die Staatsforsten an den Kosten für die neuen Walchensee-Ranger beteiligen sollten, findet Riesch. Doch glaubt er nicht daran. Deshalb solle der Landrat sich dafür einsetzen, dass der Freistaat die Kosten für die beiden Stellen im Bereich des Südufers übernimmt.

Es werde vielleicht die letzte Sitzung des Kreis-Umweltausschusses sein, an der er teilnehme, sagte Riesch am Montag. Er tritt zwar nicht mehr als Bürgermeister bei der Kommunalwahl an, gleichwohl auf Platz 20 der Kreistagsliste der Freien Wähler. Doch für die neue Amtsperiode möchte er den Kreisräten mit auf den Weg geben, dass sie den Landrat beauftragen möchten, Gespräche über die Finanzierung mit dem Freistaat aufzunehmen.

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Das sei angekommen und der Auftrag notiert, erwiderte Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler). Geschäftsleiter Wolfgang Krause erinnerte das Gremium daran, dass beim Beschluss der neuen Ranger-Stellen mit aufgenommen worden sei, über die Finanzierung mit den Staatsforsten zu sprechen. Befriedigend sei dieses Gespräch nicht gewesen. "Es war ein nüchternes Ergebnis", sagte Krause. Die Staatsforsten sähen sich außer Stande, die Kosten zu übernehmen. "Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", betonte Krause.

Das bestätigte Niedermaier. In diesem Punkt müsse man die politische Schiene bemühen. Die Gemeinden Jachenau und Kochel wie auch der Landkreis bräuchten die Hilfe aus München, sagte Kochels Bürgermeister Thomas Holz (CSU). "Die haben wir im Innenministerium gefunden." Die Walchensee-Ranger seien eine notwendige Einrichtung. "Die Stadt München wächst pro Jahr um 30 000 Menschen. Die fahren in ihrer Freizeit nicht in den Norden, sondern in den Süden, weil es bei uns einfach schön ist", betonte Holz. Der Verkehr werde nicht weniger. Man werde demnach noch öfters in der Landeshauptstadt vorstellig werden.

Riesch ist auf die Staatsforsten nicht gut zu sprechen. Deren Pläne, die Maut für die Straße in die Jachenau zu erhöhen, missfällt ihm sehr. Kürzlich ist dem Bürgermeister der Kragen im Gemeinderat geplatzt. Im Umweltausschuss wiederholte er seine Vorwürfe. Artenschutz sei ein Fremdwort für die Staatsforsten, wenn er sehe, wie der Wald in der Jachenau bewirtschaftet werde. Dass die Maut-Einnahmen ein Nullsummenspiel seien, glaube er schon gar nicht. "Da die Gewerbesteuer bei uns zahlen, weiß ich, wie viel sie verdienen", meinte Riesch.

© SZ vom 11.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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